Fahrbericht Powerslide XC Skeleton lite

Im Herbstlaub getestet, aber als leckere Frühlingsrolle geplant, so in etwa präsentiert sich in dieser Saison der neue Powerslide XC Skeleton lite. Lite bedeutet hier zwar in gewisser Weise auch „Sparversion“, aber ebenso auch leicht. Und gerade hier dürften sportliche, wie auch leichte Cross-Skaterinnen und Cross-Skater hellhörig werden, denn was uns teilweise in den letzten Jahren an die Füße geschnallt wurde, erinnerte manchmal an die Betonschuhe der Mafia. Wir haben das gute Stück im Herbst schon für unsere Leser fahren können und wollen hier unsere Eindrücke und die technischen Details vorstellen.

Was macht den Skeleton lite denn nun so leicht? Es ist schlicht die Kunst des Weglassens und des Vereinfachens! Die technisch aufwändigen Ratschenverschlüsse wurden durch Klettbänder ersetzt, was nicht nur weniger wiegt, ein Klettband ist auch viel resistenter gegen Verschmutzung. Guten Halt findet man trotzdem auf diesem Cross-Skate für eigene Schuhe. Ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Gewichtsersparnis sind die Polster, die dünner geworden sind. Das klingt zunächst nicht gut, ist es aber, denn gerade dort, wo vorher noch manchen Cross-Skatern zwei Polsterwülste seitlich des Schienbeins, gegen dasselbe drückten, ist nun viel weniger Polster.

Weniger Polster zwar, aber nicht zu wenig, denn im teureren Skeleton Modell war das Polster für manche Schienbeinformen etwas zu dick ausgefallen, was dann den Komfort nicht immer verbesserte und mitunter unangenehm drückte. Durch die verschiedenen Lite-Maßnahmen ergibt sich eine Gewichtsersparnis von etwa 200 Gramm pro Skate.

Noch etwas wurde verbessert, in diesem Fall nicht durch Reduzierung, sondern durch Veränderung. Die Gurte, die für den Halt des Vorderfußes zuständig sind, führen jetzt auf der Fußaußenseite weiter nach hinten. Das kommt der natürlichen Asymmetrie des Fußes mehr entgegen und der Gurt gibt sowohl besseren Halt, als auch mehr Komfort. Dies sind die Veränderungen, die wohl auch so in das 2014 Modell einfließen werden. Bevor wir aber auf dem neuen Cross-Skate Modell durchstarteten, haben wir noch die gelieferte Schiene gegen eine des bisherigen XC Skeleton ausgetauscht. Der Grund war der, dass das Testmodell kürzer war, als eigentlich vorgesehen. Der Radstand soll aber beim Skeleton lite mit 57 cm beibehalten werden.

Da wir keinen falschen Fahreindruck bekommen wollten, haben wir kurzerhand aus unserer Werkstatt ein Chassis eines anderen XC Skeleton eingebaut, der allerdings keine originale Bremse hatte. Deswegen wird hier über die Bremsenfunktion nichts geschrieben, sie wird aber mit den powerslide-typischen Bremsen eben auch so gut sein, wie sie vom älteren Brudermodell bereits bekannt ist.

Und wie fährt sich der neue Skeleton lite? Die eigentlichen Eigenschaften des Fahrwerks haben sich nicht verändert, der neue Skeleton läuft auf Asphalt und in leichtem Gelände ruhig und das Fahrverhalten bleibt stets gutmütig. Aber was den Schuh betrifft, so fühlt sich alles irgendwie „unauffälliger“ an, was sich auf langen Strecken sogar als komfortabel erweisen dürfte. Zudem spürt man das geringere Gewicht und wird dadurch nicht nur später ermüden, sondern auch zu einer etwas schnelleren Gangart verleitet. Die gute Stützfunktion des „halben“ Schuhaufbaus und die Möglichkeit bequeme Sportschuhe bestimmter Bauart zu tragen, machen den Cross-Skate, trotz „lite“ im Namen, zum – gefühlt – luxuriösen Cross-Skate.

So wird der um 40 € auch im Preis abgespeckte XC Skeleton lite nicht nur Einsteiger und Sparsame locken, sondern auch bereits eingefleischte Cross-Skater zu der Überlegung verführen, ob dieses Modell nicht ihr nächstes sein könnte. Auch als Familienmodell oder als Verleih-Skate im Tourismus oder Unterricht, dürfte der Skeleton lite in diesem Jahr gute Karten haben. Kurz nach Frühlingsbeginn soll der XC Skeleton lite dann im Fachhandel erhältlich sein. Uns hat das neue Konzept jedenfalls gründlich überzeugt und dabei viel Spaß gemacht!