Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Cross-Skating bei Wind
Eine windige Sache ist für viele das Cross-Skaten bei Wind. Der „unsichtbare Gegner“ ist bei manchen Cross-Skatern regelrecht gefürchtet oder verhasst. Man sieht ihn nicht kommen und man weiß nie, wann er auftaucht oder wieder vorbei ist. Berge sind da etwas fairer. Aber der Cross-Skating Sport kann durchaus auch bei erheblichem Wind ausgeübt werden. Natürlich darf es nicht so gefährlich sein, dass Äste oder Gegenstände durch die Luft fliegen. Waldgebiete sind schon aus diesem Grund schon bei Windstärken tabu, bei denen man zum Beispiel an der Küste noch gefahrlos fahren könnte. Man darf sich natürlich auch nicht selbst gefährden und das kann mit fehlender Routine schneller passieren als dies erfahrenen Cross-Skatern passiert. Blutige Anfänger sollten nur bei schwachwindigen Wetterbedingungen fahren und sich langsam an windige Verhältnisse gewöhnen.
Rückenwind: Der ist meistens kein Problem, denn er macht ja das Vorankommen zunächst einmal leichter. Man sollte aber auf das Tempo achten, denn die Cross-Skates rollen vor allem immer nur so stabil, wie der Benutzer sie stabil einsetzen kann. Rückenwind ist aber eine gute Gelegenheit, sich ohne größerer Anstrengung an die Fahrtechnik bei höherem Tempo zu gewöhnen. Man muss nicht vorzeitig wegen Erschöpfung das Tempo verringern, weil die benötigte Leistung geringer ist. Man kann sich länger auf das ungewohnt schnelle Fahren konzentrieren. Vorsicht aber, wenn die technische Ausdauer noch nicht mithält und man die schnellere Koordination, vor allem der Arme, nicht sehr lange korrekt und präzise durchhalten kann. Dann schleichen sich Stilfehler ein, die natürlich zu gefährlichen Fahrfehlern führen können. Trotzdem ist Rückwind eine gute Gelegenheit ein etwas höheres Tempo zu üben und vor allem dabei etwas entspannter zu bleiben. Also ruhig einmal etwa Gas geben, wenn der Wind schiebt. Sollte der Wind aber sehr lange Zeit richtig gut „schieben“, sollte man unbedingt rechtzeitig an den Rückweg denken, der dann natürlich viel länger dauert und oft anstrengender ist. Mir selbst ist es einmal passiert, dass ich für einen Hinweg, der nur 7 Minuten gedauert hat, auf dem gleichen Rückweg fast 30 Minuten unterwegs war.
Gegenwind: Man muss es positiv sehen, Gegenwind ist ein ganz hervorragendes Widerstandstraining. Wer wenig Berge fährt, bekommt so die Gelegenheit gegen erhöhte Fahrtwiderstände zäher zu reagieren. Ich selbst muss mich sogar outen, dass mir ein starker Gegenwind, der gleichmäßig und exakt von vorne pustet, sogar richtig Spaß macht. Von schräg vorne ist er schon unangenehmer und in stark wechselnden Böen macht es einem der Wind manchmal etwas schwer das Gleichgewicht zu halten. Das sind aber alles Bedingungen, die gut für den Aufbau der „mentalen“ Stärke sind und die Fertigkeiten auf den Cross-Skates verbessern helfen. Geeignet sind eigentlich alle Stile um gegen den Wind anzukämpfen, bei Schrägwind von vorn gilt das, was anschließend über Seitenwind beschrieben steht. Bei sehr starkem Gegenwind bietet sich der 1-zu-1-Skating Stil an, ein Vorteil wenn man ihn gut beherrscht. Dann werden die „Dreiviertel-Takt-Stile“ (= 1-zu-2-Skating) immer ungünstiger, weil es dabei ja immer eine kleine „Lücke“ im Antrieb gibt in der man sich normalerweise rollend etwas erholt. Nur, Erholung ist bei starkem Gegenwind gerade nicht angesagt, sondern möglichst dauerhaftes Vorankommen. Pustet es aber direkt von vorn, ist sogar der Permanentschub eine sehr angenehme Stilvariante, sogar bis hin zu mittelstarkem Gegenwind, weil man eben nicht, wie beim 1-zu-2-Skating, das Gefühl hat, in der kurzen Phase ohne Armschub im Wind „stecken“ zu bleiben. Darüber hinaus ist der Triple-Pusch der Stil schlechthin, den man bei erhöhten Widerständen immer fahren kann. Hier kommt, außer seinem ebenfalls kontinuierlicheren Vorwärtsschub auch seine erheblich verbesserte Kippstabilität hinzu, wenn Böen auftreten.
Seitenwind: Den mag wohl niemand so richtig. Man bekommt oft das Gefühl, dass Seitenwind mehr bremsen kann als Gegenwind, was teilweise daher kommt, dass er einem gehörig auf die Nerven geht. Oft bleibt einem nur übrig einen 1-zu-2-Skating Stil zu fahren und zwar mit unterstützendem Stockschub gegen den Wind. Der Vorteil ist dann, dass die Stöcke schon leicht schräg eingesetzt werden und so etwas besser im Wind liegen. Sehr leichtsinnig ist der Stockeinsatz „nach DSV Lehrbuch“. Ich weiß nicht, wie viel Spaß andere Skilangläufer am Stürzen haben, ich lache zwar oft danach (auf Schnee!), aber er kann auch übel ausgehen. Daher wende ich, wie beim Cross-Skating, sogar beim Skilanglauf meist die Stockregeln des Cross-Skating Stock ABCs an, das nämlich einen generellen und absolut konsequenten Stockaufsatz hinter den Füßen empfiehlt und auch von jeder Stockführung vor die Füße abrät. Ob auf Skiern oder Cross-Skates, über die eigenen Stöcke fallen, kann man dann nicht mehr. Bei starken Böen schlagen dann die Stockenden zwar immer wieder etwas nervtötend seitlich gegen die Unterschenkel, mehr aber auch nicht. Es passiert einem kein peinliches Stöcke zwischen die Beine hauen mehr und dadurch verursachte Stockschäden oder Stürze. Wer 1-zu-1-skatet oder es sogar per Triple-Push gegen den Seitenwind aufnehmen kann, kommt noch besser voran, wird aber, wegen des höherfrequenten Stockeinsatzes, die Stockgriffe kaum noch richtig loslassen und etwas in den Unterarmen verkrampfen. Wer dadurch keine Probleme bekommt, kann das aber ruhig tun, denn ein Nicht-Loslassen der Stöcke bedeutet bei böigem Seitenwind andererseits auch eine lückenlosere Kontrolle der Stöcke. Weniger empfehlenswert, da noch empfindlicher für Störungen, ist der Permanentschub bei Seitenwind. Nur ein leicht gestörtes Timing bringt den Stil und leider auch die Stöcke schnell durcheinander.
Böiger Wind: Egal aus welcher Richtung, böiger Wind stört erheblich das Gleichgewicht und kann die Stöcke leicht von ihrer geplanten Bahn abbringen. Besonders leichte Rennstöcke kehren dann ihren Vorteil in einen leichten Nachteil um – sie wehen regelrecht, „wie die Fahne im Wind“. Wer schwere Stöcke oder sogar schwere Stockspitzensysteme benutzt in dann sogar ausnahmsweise einmal im Vorteil. Man kann sich eigentlich bei böigem Wind oft nur über die Strecke retten, wenn man einen etwas uneleganteren Stil wählt, der besonders durch einen breiteren Stockeinsatz auffällt. Man muss einfach etwas auf Nummer Sicher gehen, indem man die Sicherheitsabstände zwischen Stöcken und Cross-Skates etwas vergrößert. Ein unsichtbarer Gegner, wie der Wind, ist zwar im Vorteil, aber er ist nicht unschlagbar.