Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
„Der Kreis rollt“ auf der der B44
Cross-Skating Touristik auf der gesperrten B44 – Marathon für Jedermann
Am 13. Mai 2012: Die Idee der Cross-Skating Touristik Fahrt (CTF) setzt sich immer mehr durch. Angeknüpft an Veranstaltungen wie Volksradfahren oder eben solche Aktionen wie „Der Kreis rollt“, wird der Cross-Skating Sport ohne zusätzlichen Aufwand in andere Veranstaltungen integriert. Während beim Volkradfahren oder bei kurzen Rad-Touristik-Fahrten (RTF) ein geringer Teilnahmebeitrag an den Veranstalter zu entrichten ist, blieb die Cross-Touristik Fahrt am 13. Mai für die Teilnehmer kostenfrei. Und am 13. Mai war es leicht möglich gleich die Marathondistanz über gut 42 km zu absolvieren.
12 Teilnehmer waren mit ihren Cross-Skates am Start, allerdings nicht alle mit der Absicht die ganze Distanz zu fahren. Manche begnügten sich etwa mit der Hälfte. Wer sich nach der Veranstaltung (freiwillig!) zum notieren der Punkte bei der Redaktion meldete, bekam für die Cross-Skating Touren Serie seine Kilometer 1 zu 1 als Punkte gut geschrieben, keinen Erschwerniszuschlag da es kaum eine leichtere Strecke geben kann.
Zur Startzeit um 10 Uhr war noch nicht viel los und mit 14°C war die Luft frisch, aber ideal temperiert für lange Ausdauerleistungen.
Sonne gab es reichlich. Von wenigen Wolken abgesehen, hatten wir fast durchgehend intensivste Sonneneinstrahlung. Auch akustisch waren wir gut versorgt, von Blasmusik über Samba bis Hardrock wurden auf der Strecke fast alle Töne angespielt. Viele Vereine und Gewerbetreibende legten an der B44 Unterhaltungsprogramme hin, sorgten für Verpflegung oder präsentierten ihre Aktivitäten.
Die Pausen versuchten wir recht kurz zu halten, damit wir nicht in der Mittagszeit in das zu erwartende dichte Gedränge tausender Teilnehmer geraten würden. Dies kam dann zwar auch so, aber erst ziemlich spät. Die Gruppe teilte sich recht schnell in etwa vier bis fünf Kleingruppen mit verschiedenen Tempovorstellungen auf. Die schnellsten hatten den Marathon in etwa zwei Stunden zwanzig Minuten hinter sich. Dies war vielleicht die beste Strategie, weil es auf Bundesstraße gegen Mittag nicht nur immer belebter wurde, auch die Zahl von unschönen Erfahrungen mit durchaus einigen niveaulosen Pöbeleien durch Personen, die bei solchen Veranstaltungen nichts zu suchen haben, nahmen immer mehr zu.
Trotzdem war es sehr schön ein paar neuen Gesichtern in der Cross-Skating Szene zu begegnen und auch einige jung gebliebene alte Bekannte wieder zu treffen. Die Idee einer gesperrten Bundesstraße ist sicher gut und für viele eine Attraktion. Ob es allerdings der richtige Anlass war cross-skatende Sportsfreunde zu treffen, bezweifele ich nach dieser Erfahrung gleich aus mehreren Gründen. Gewisse sportliche Ambitionen hatte eigentlich jeder. Wer schneller unterwegs war, schaute bestimmt auch mit einen Auge auf seine Marathonzeit und wer „nur“ die Marathondistanz absolvieren wollte, musste zum Ende hin sicher einiges an Motivation und Konzentration mobilisieren um die Distanz sicher zu bewältigen, auch wenn die reinen Streckenbedingungen ideal waren. Leider war das Umfeld durch einige andere unmotorisierte Verkehrsteilnehmer recht nervenaufreibend, aufmerksamkeitfordernd und manchmal unnötig gefährlich.
Schöne Veranstaltung mit persönlich negativer Bilanz
Wenn es allein um das Touren fahren geht, ob mit mehr oder weniger Ehrgeiz, das bekommen wir im Rahmen einer herkömmlich organisierten Tour eigentlich besser hin. Wir wählen ja sonst auch immer verkehrsfreie bis verkehrsarme Strecken und an diesem Tag war die Verkehrsdichte stellenweise einfach zu hoch. Wer den Volksfestcharakter gesperrter Bundesstraßen mag, kann und soll ruhig seinen Spaß bei Veranstaltungen dieser Art haben, doch meine Kritik halte ich aus sportlicher Sicht trotzdem für begründet. Veranstalter von „Touren“ sollten daher genau abwägen, ob sie mehr in Ruhe fahren wollen (also dann abseits solcher Events) oder eine rollende Party erleben wollen, bei der ein ständiges „Stopp-and-go“ zwangsweise dazugehört. Für mich persönlich war es ein ziemliches Horrorszenario, weil ich keine zwei Tage zuvor einen vermeidbaren Zusammenstoß mit einem anderen Radfahrer überstanden hatte, den der Unfallverursacher nur knapp überlebt hatte.
Und dann stundenlang tausenden von radfahrenden oder inline-skatenden Personen ausgesetzt zu sein, die das Wort „Helm“ offenbar mehr mit Kriegsdenkmälern, als mit sinnvoller Schutzkleidung für Radfahrer in Zusammenhang bringen, und gleichzeitig auch noch etliche gefährliche Situationen heraufbeschworen, das war für mich purer Stress, dem ich mich nicht mehr aussetzen werde. Es ist keine Übertreibung, sondern es ist schlicht ganz frisch persönlich Erlebtes, dass es kein Vergnügen ist, unendliche Minuten auf den Rettungswagen zu warten, während man bei einem schwach röchelnden Unfallverletzten kaum unterscheiden kann, ob die rote Masse die aus seinem Kopf quillt nur viel frisches Blut ist oder sich Teile seines Gehirns dabei befinden. Das mag von mir sehr heftig ausgedrückt sein, aber mancher unschöne Unfallbericht mag vielleicht doch mehr Leben retten als ein womöglich belangloser Friede-Freude-Eierkuchen-Bericht eines rollenden Volksfestes – das Leben ist leider keine Dauerparty. Daher meine Entscheidung, meine Sichtweise in etwas drastischeren Worten auszudrücken. Das ist meine persönliche kritische Perspektive, aber eben auch eine Art von Erfahrung für die ich mich hiermit schon einmal vorab entschuldige. Einen Marathon zu bewältigen ist ein erstrebenswertes Erlebnis. Es gibt aber mehrere Wege dies zu erreichen. Als Idee die Bevölkerung der Region auf die Straße zu bekommen, war „Der Kreis rollt“ jedoch eine gelungene Veranstaltung.