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Cross-Skating bei „Null“ anfangen

14. Dezember 2022 von Frank Röder

Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen

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Die ersten 500 Kilometer auf dem Skike V9 Fire

12. Juni 2018 von Frank Röder

Der Skike V9 Fire ist ein ziemlich interessantes Neuprodukt unter den Cross-Skates. Er bietet viele Einstellmöglichkeiten, die es aber zunächst nicht automatisch leichter machen, die persönlich optimale Einstellung zu finden. Man sollte anfangs immer eine Einstellung nach der anderen verändern, bis man spürt, was jede einzelne bewirkt. Die X-O-Beinverstellung sollte man zunächst in der Mitte lassen und versuchen sich eine seitlich gerade Fußgelenk-Haltung auf dem V9 anzugewöhnen, denn mit der „Fußgänger-Diagnose“ X- oder O-Bein muss die Haltung auf den Cross-Skater nicht zwangsläufig übereinstimmen.

Von der Fahrtechnik, die sich in den letzten Jahren speziell für Cross-Skating entwickelt hat, wissen die meisten, dass eine hohe Hinterradbelastung die Störungen auf das Fahrverhalten, durch den Untergrund oder einen eventuell haltungsgeschwächten Cross-Skater am Besten zu vermeiden hilft. Nun ist das Konzept des V9 aber so ausgelegt, dass man Anstiege auch in der Diagonal-Technik, auf dem kürzesten geraden Weg, hochsteigen kann, ohne im skating-typischen Zick-Zack zu fahren. Das geht auch ganz gut, erzeugt aber gewisse Widersprüche beim Einstellen der V9 Cross-Skates. Für eine gute Bodenhaftung beim Vorderfußabstoß in der Diagonal-Technik ist eine hohe Vorderradlast wünschenswert, für bessere Rolleigenschaften, besonders im Gelände, ist höhere Hinterradlast von Vorteil. Man kann, Dank der modularen Bauweise des Skike V9, die Bindung auf der Schiene auch noch weiter nach hinten schieben als im Auslieferungszustand. Im Skating-Stil wird das Rollen dadurch spürbar gleichmäßiger. Der Nachteil, dass die Rücklaufsperre (RLS) im Vorderrad durch weniger Belastung schlechter greift, hält sich aber in Grenzen und ist mit den griffigen Reifen fast zu vernachlässigen. Deswegen entschied ich mich für die hecklastige Variante und schob die Bindung ganz nach hinten.

Zurück zur Diagonal-Technik. Die Rücklaufsperre ist in Kombination mit der Fersenhub-Automatik beim Skike V9 tatsächlich eine interessante technische Alternative und zwar auf schmalen und sehr unebenen Wegen. Wer allerdings ausreichend breite Wegen vorfindet, wird weiterhin den gleichmäßigeren Vortrieb des Skating-Stils bevorzugen. Er fühlt sich einfach flüssiger an. So bin ich auf normalen Waldwegen nicht in die Verlegenheit gekommen in die Diagonal-Technik zu wechseln. Das geht übrigens auch gar nicht spontan, denn wenn man beim Skating-Schritt „stecken“ bleibt, kann man nicht einfach im Diagonal-Schritt weitermachen, weil der Schwerpunkt dann nicht sofort passend über den Skate liegt – man muss sich dazu erst einmal richtig platzieren. Die Technik-Umstellung muss bewusst von einem auf den anderen Schritt erfolgen und erfordert einige Übung, damit der Übergang nicht zu abrupt empfunden wird. Wenn schon von vorn herein klar ist, dass man einem Weg nicht skaten kann, ist die Entscheidung klar, dann kommen die Rücklaufsperren und die Fersenhub-Mechanik sofort zum Einsatz. Allerdings ist man bergauf damit automatisch in einem Tempobereich, in dem es sportliche Wanderer und Nordic-Walker mit einem locker aufnehmen können.

So konnte ich einige Erfahrung in der neuen Variante, „Cross-Skate-Tourengehen“ sammeln. Als ähnliche Wettkampf-Wintersport ist diese Variante auch unter dem Begriff Montaineering bekannt. Ob es überhaupt wünschenwert ist, sich auch noch mit Cross-Skates auf Wegen zu tummeln, die man aus Gründen des Naturschutzes, bestenfalls sehr schonend bewandern sollte, ist eine sehr persönliche Gewissensentscheidung. Ich würde es nicht tun.

Man kann mit dieser Ausstattung durchaus Wege und Steigungen bewältigen, die man sonst unmöglich noch skaten könnte, aber ich gebe zu bedenken, dass man dabei zumindest auf festen Wanderwegen bleiben sollte. Man muss ja seine Sportgeräte nicht in den letzten unberührten Winkel der Natur „hintransportieren“ nur, um sich oder sonst jemandem etwas zu beweisen. An der Natur sollte man sich mit den neuen Freiheit dieser Kombi-Cross-Skates besser nicht vergehen. Ich fand allerdings genügend Wege, die sonst nur von Reitern, Nordic-Walkern, Wanderern, besseren Mountainbikern und Cross-Läufern benutzt werden und die ich nun benutzen konnte. Das Tempo dabei bewegte sich allerdings bei bescheidenen 5 bis 9 km/h. Es genügt zum Vorankommen und interessant war auch, dass ich so auch kleine Gipfel erreichen konnte, die bisher noch weiße Flecken auf meiner Cross-Skating-Landkarte gewesen waren. Aus sportlicher Sicht fühlte sich diese Art der Fortbewegung etwas peinlich an, zumal sie auch nicht sehr elegant anmutet. Ziemlich peinlich sehen leider auch die aktuellen Videos im Internet aus auf denen gezeigt werden soll wie „elegant“ man im Diagonal-Stil mit dem V9 Steigungen erklimmt. Doch elegant ist wirklich anders. Ästheten würden das sicher lieber lassen, denn der Beobachter fragt sich zwangsläufig ob man denn wirklich jeden Hügel unbedingt mir irgend etwas an den Füßen erklimmen muss.

Danach folgten die Abfahrten, die nach den anspruchsvolleren Ansteigen natürlich auch schwerer waren und damit auch für mich unbekanntes Terrain waren als meine sonst eher gemäßigten Skating-Wege. Hier bewährte sich, dass ich den Schwerpunkt der Skikes bereits nach hinten verlegt hatte, denn beim Festfahren in weichen Stellen reagieren die Skikes leider gar nicht abfahrtstauglicher als andere Cross-Skates. Der knapp zwei Zentimeter kürzere Radstand und der um einige Millimeter höhere Stand, als auf meinen modifizierten Vergleichs-Skates, SRB XRS06, führten dann spürbar häufiger zu etwas erschwerten Fahrsituationen als ich sie sonst erwartet hätte. Hier war die Fersenhub-Automatik leider ein Nachteil, während man sich sonst bis zum Vorderradauflagepunkt abstützen kann, geht das beim V9 nur bis zum Gelenk der Bindung, das etwa auf Höhe der Zehen-Gelenke liegt. Und dann versucht man sich unwillkürlich den Zehenspitzen abzustützen, was dazu führt, dass man (bei Gelingen) mit leicht abgehobener Ferse nach vorn in die Schuhgurte hineinrutscht und dadurch die Kontrolle über die Skates und die Bremsen erschwert wird. Da man mit dem V9 mit Fersenhub fast automatisch auch schwierigere Abfahrten fahren können sollte, muss ich hier deutlich kritisieren, dass die geringere Fahrstabilität mit diesem Fersenhub auch weniger Fahrsicherheit nach sich zieht und das Sportgerät leider etwas unsicherer ist, statt die notwendige höhere Fahrsicherheit bergab zu bieten.

Gelingt das Abstützen nach vorn nicht, das ist der Fall, wenn der eigene Schwerpunkt vor den Knickpunkt der Bindung wandert, fällt man nach vorn. Nun könnte man sagen, eine Klappbindung ermögliche, dann einen Ausfallschritt nach vorn. Genau das wird man dann auch versuchen. Ob das dann aber erfolgreich gelingt, steht auf einem anderen Blatt, zumal der Skate in dieser Situation nicht sehr präzise und schnell bewegt werden kann (es bewegt sich eben alles in fast jede Richtung, mancher nennt das auch Bewegungsfreiheit) und bis dahin auch schon wertvolle Reaktionszeit verloren gegangen ist. Auch wenn dies teilweise eine Frage der Übung sein mag, es passierte uns rund zwölf bis zwanzig mal häufiger, dass wir auf schweren Böden über die Bindung nach vorn gingen, als dies mit einem fersenfixierten Referenz-Cross-Skate der Fall war. So die pauschale Zählung auf einem Rundkurs mit dem Vergleichs-Modell.

Für Bergabfahrten wäre daher eine Schnell-Fixierung der Fersen sehr wünschenswert, vorgesehen ist dies aktuell nur per Schraube, die leider der Verpackung nicht beilag. Es ist nur eine Schraube an der hier hier fahrlässig gespart wurde! Auch wäre eine individuelle Einstellung für zwei bevorzugte Bremseinstellungen sinnvoll. Leider muss eine Einstellung für den Skating-Stil und gleichzeitig für Abfahrten ideale Bremseinstellung etwas früher greifen als eine Bremse, die beim Diagonal-Stil nicht stören soll. Oft bin ich im Diagonal-Stil beim Abstoß an die Bremse gestoßen. So müsste eine Schnellverstellung für zwei Stilarten in der Mechanik „vorgemerkt“ eingestellt werden können, so dass man mit der Einhand-Schnellverstellung, die Bremse schnell auf den anderen Stil umstellen kann. Schnellverstellung klingt gut und ist vom Konzept her eine gute Idee, nur leider hat die Schnellverstellung der Bremse des V9 unterwegs beim schnellen Verstellen bei mir so oft geklemmt, dass ich dann mindestens zwei Hände brauchte, um ich die Bremse überhaupt entklemmen konnte. Silikon-Spray half zwar  ein wenig, aber man muss es natürlich auch vorher auftragen.

Beim Diagonal-Stil konnte ich nur rund 15 Pulsschläge niedrigere Pulswerte erreichen, als beim Skating-Stil. Subjektiv war der Diagonal-Stil ähnlich anstrengend und mitunter sogar anstrengender. Sämtliche stabilisierende Muskulatur, von den Zehen bis zur Gesäßmuskulatur wurde höher beansprucht, da während der Fußstreckung ein wesentlich längerer Hebel muskulär stabilisiert werden muss. So bleibt spürbar weniger Energie für die Antriebsmuskulatur übrig blieb (und das gilt ebenso, wenn man bei Skating-Stil den Klapp-Mechanismus nutzt, die scheinbare Bewegungsfreiheit bringt, besonders beim Skating-Stil, erheblich mehr Nachteile als Vorteile), Sobald diese sekundäre Muskulatur dann an ihre Belastungsgrenze kommt, gibt man, bewusst oder unbewusst, einfach kein „Gas“ mehr, weil man keinen Sturz riskieren möchte. Und auf die Nerven geht diese Verunsicherung auch. Außerdem ist man nicht in der Lage bei einem kurzen Haftungsabstoß des Fußes, so viel Energie umzusetzen, wie bei einem langen und ruhigen Abstoß eines Skating-Schrittes. Fachleute wissen schon länger um den geringeren Wirkungsgrad des Beinanstoßes beim Diagonal-Stil gegenüber dem Skating-Stil. Das erklärt auch die objektiv, also messbar, höhere Leistungsentfaltung beim Skating-Stil, die sich aber dennoch erheblich schonender anfühlt und auch ist, auch für meine Gelenke, vor allem wegen des höheren Stabilisierungsgrades der Bewegungen und dem geringeren Schnellkraftt-Anteil bei Skating.

Ebenfalls zwei verschiedene „Einstellungen“ bräuchte man beim Stock, da man beim Diagonal-Stil rund 20 Zentimeter kürzere Stöcke benötigt als beim Skating-Stil. Zusammen mit demV9 werden dann vielleicht wieder mehr verstellbare Teleskop-Stöcke verkauft werden. Leider sind nur mittelgroße Personen in der Lage mit nur einem Teleskop-Stock-Modell alle Stilarten zufriedenstellend abzudecken.

Einige Artikel zuvor hatte ich, wie auch die beiden anderen Test-Cross-Skatern die zu lange Wadenstütze kritisiert. Für mich war sie auf kurzen Strecken noch nicht sehr störend unangenehm. Ab etwa 18 bis 20 km Streckenlänge meldete sich innen an der Wade ein störender Druck, der durch Einstellarbeiten oder Haltungsänderung nicht zu beseitigen war. Die Innenkante der Wadenschale ist, wie auch bei den Vorgängermodellen, sehr unanatomisch geform und drückte bei mir zunehmend unter dem Bauch des inneren  Musculus gastrocnemicus auf den Musculus soleus, was nicht nur schmerzhaft ist, sondern auch zu ernsthaften Muskelverletzungen führen kam. Druck auf die arbeitende Muskulatur ist ein ergonomisches No-Go!

So möchte, ich persönlich, den V9 für Fahrten über mehr als 90 Minuten oder 25 km gar nicht mehr benutzen, da ich eine lange bleibende Muskelverhärtung durch den unphysiologischen Druck auf diesen stark beanspruchten Teil der Wadenmuskulatur zurückbehielt. Eine ergonomische Form, vor allem eine deutlich unter (!) der Muskulatur ansetzende Wadenstütze, die nicht mit der Innenkante in den angespannten Muskel hineindrückt, wäre eine einfache Anpassung, noch vor der Markteinführung, gewesen. Die „Wadenstütze“ ist viel zu lang geraten und würde erst ab ca. 205 cm Körpergröße Sinn machen. Zudem erzwingt die asymmetrische Form der Wadenschalen eine X-Bein Haltung. Da ich gegen solche Fehlhaltungen routinemäßig anarbeite, fiel der Druck an der Wade bei mir sicher höher als als bei jemanden, der sich ein eine X-Bein-Haltung drängen lässt . Ich gehe davon aus, dass eine simple Verbesserung in Form eines verletzungsmindernden kostenlosen Nachrüst-Sets für die falsch ausgelegte Wadensstütze, noch folgen wird.

Die letzten 190 km dieser Testdistanz absolvierte ich dann ausschließlich mit fixierter Ferse, indem ich die Fersenhub-Automatik per Schraube lahmlegte. Der Unterschied war enorm. Auf einer anspruchsvollen Testrunde auf der ich mit Fersenhub noch zwei mittelschwere und 18 schwere Wackler zählte, wären es mit fixierter Ferse nur noch vier mittelschwere Wackler, was den Schnitt schon allein dadurch deutlich erhöhte. Mein Referenz-Skate zeigte nur zwei kaum mittelschwere Wackler auf der gleichen Runde. Man könnte es so interpretieren, dass Schnell-Fahrer jede Möglichkeit nutzen sollten ihre Reaktionszeiten auf den Cross-Skates zu verkürzen, was damit fast automatisch auf eine Fersenfixierung hinaus läuft.

Wer es gemächlicher angeht, kann dagegen von einer Fersenhub-Automatik womöglich sogar profitieren besonders, wenn man sich dadurch ein erweitertes Einsatzgebiet erschließt. Warum der Skike V9 eine etwas höhere technische „Fehlerquote“ aufweist als meine Vergleichs-Skate XRS06 von SRB? Dafür mache ich vor allem fünf bauartbedingten Eigenschaften verantwortlich, die sich jeweils etwas auf Stabilisation und Reaktion auswirken: Höhere Standhöhe, kürzerer Radstand, asymmetrische Wadenschale, die insgesamt weichere Konstruktion und die nach wie vor falsche Zugrichtung des mittleren Schuhgurtes des V9. Die Wadenschale provoziert bei kraftvollem Abstoß, dass man sich, vor allem, um dabei nicht nach außen zu knicken, eine Pronation, also ein Einknicken nach innen,  freiwillig bevorzugt. Aus mehr oder weniger bewussten Sicherheitsüberlegungen lehnt man sich dabei für mehr Kontakt und Kontrolle gegen die äußere Seite der Wadenstütze und steht dann nicht mehr biomechanisch optimal auf dem Skate. Man nimmt dann entweder Abstoß-Kraft heraus oder es gehen durch die Pronationsbewegung etwas Kraft und Ausdauer verloren. Das kann auch den Bewegungsapparat belasten. Ich selbst spüre das deutlich und vermeide deswegen sonst auch bei asymmetrischen Wadenschalen, so gut es eben geht, dieser indirekten Haltungsempfehlung in die verkehrte Richtung nachzugeben. Sehr schwerwiegend ist das alles nicht, man kann dies vor allem im direkten Vergleich mit anderen Cross-Skates feststellen, dabei summieren oder multiplizieren sich diese kleinen Punkte aber zusammen.

Nun zu den Bremsen. Bei Trockenheit ist die Bremswirkung gut, bei Nässe mit fixierter Ferse ebenfalls, weil man den Druck entsprechend erhöhen kann und sich dann die Alubremsbeläge als gute Wahl bei Nässe zeigen. Aber mit Fersenhub-Automatik weicht die Ferse, bei diesem erhöhten Druck nach oben aus, es fehlt dann genau die Kraft, die der Bremsbelag benötigen würde, um bei Nässe sicher zu bremsen. Das ist durch den Fersenhub leider nicht immer möglich, was ein recht dickes Minus dieses Cross-Skates bei Nässe darstellt, so auch das Urteil der anderen Tester. Eine klug angedachte Neigungsverstellung der Bremsbeläge würde für ein jederzeit flächiges Aufliegen der Bremsbeläge auf den Reifen sorgen. Leider reicht der Verstellweg der Neigung nicht für den gesamten möglichen Verstellweg der Bremse aus, so dass die Neigungsverstellung nur im mittleren Verstellbereich ihre Funktion ausspielen kann.

Abschließende Beurteilung: Trotz einiger Punkte, die nach meiner Meinung anders gemacht sein könnten, fällt meine allgemeine Beurteilung des Skike V9 Fire, nach dieser mittellangen Testdistanz, allgemein noch zufriedenstellend aus. Für mich persönlich zwar nicht, aber da betrachte ich mich, mit mehr als 55.000 km Cross-Skate-Erfahrung, als seltene Minderheit. Wir testen immer sehr intensiv und bei meinem persönlich sehr hohen Anspruch, findet sich natürlich immer etwas, das man besser machen könnte. Bei geringeren Ansprüchen stände natürlich weniger auf der Verbesserungsliste – logisch. Für Sportler, die aber einen vielseitigen Cross-Skate und noch erschwinglichen Cross-Skate suchen, kann der V9 eine gute Wahl sein. Exaktes Anpassen der Cross-Skates und mit der Zeit auch einige Umbauen, das ist eigentlich normal beim Cross-Skate Sport und ich behaupte sogar, es ist notwendig. Bei bestimmten Geländeprofilen, kann der V9 mit seinen Bewegungsoptionen auch Stärken ausspielen. Bei unseren Tests mussten wir diese Profile aber bewusst simulieren, weil die hier eher flache Test-Umgebung einen sonst automatisch zum reinen Skating-Stilisten macht, sogar bergauf. Die Rahmenkonstruktion ist ziemlich weich, wer das jetzt als „Flex“ loben würde, dem muss ich entgegenhalten, dass diese Bauart und vor auch das Material nicht zum Flexen ausgelegt ist. Die Konstruktion ist weder statisch noch federnd, sondern eher ungeplant nachgiebig, was in der Regel, zu schnellerer Materialermüdung führt. Unter Ausnutzung der maximal zugelassenen 120 kg Fahrergewicht geht das dann voraussichtlich noch schneller. Nun habe ich mich mit 72,5 kg Testfahrergewicht noch ausreichend sicher gefühlt, habe aber schon mit 6,5 kg Gepäck eine Veränderung im Fahrverhalten festgestellt, vor allem mehr Verwindung im Rahmen. Ich persönlich würde die vom Hersteller zugelassene Belastbarkeit von 120 kg nicht voll ausnutzen, vor allem nicht auf Dauer.

Ich war dann doch ziemlich froh, die Testdistanz von exakt 500 km hinter mir gelassen zu haben. Die zwei anderen Tester haben zusammen knapp 100 Test-Kilometer absolviert. Zeitweise musste ich beim Training aber wieder auf andere Cross-Skate Modelle umsteigen, weil ich, anders als anfangs erwartet, doch zunehmend Probleme mit der Wadenschale bekam. Obwohl ich auf kürzeren Mittelstrecken bis ca. 20 km kaum schmerzhafte Probleme mit der Form der Wadenschale hatte, summierten sich bei mir schleichend die Probleme, durch den Druck der kürzeren Seite der Schale, die recht unergonomisch weit oben in den aktiv arbeitenden Muskel hinein drückt. Dies quittierten meine Waden mit Verhärtungen, auf der inneren Seite. Auch gingen diese Verhärtungen nach Tagen ohne diesen Reiz nicht wieder weg. Daher ist das Modell so für mich persönlich so auf Dauer nicht benutzbar. Der Test wäre eine gute Woche früher abgeschlossen gewesen, wenn ich mehr Langstrecken ab 30 km Länge, meiner bevorzugten Distanz,  hätte fahren können.

Die Probleme mögen aber individuell ausgeprägt sein, da ich mit sehr niedrigem Körperfettanteil kein natürliches Polster über den Muskeln besitze und die Spanne zwischen meinem sehr niedrigen Grundtonus der Muskulatur und der maximalen Anspannung recht groß ist. Umbauarbeiten, damit ein Cross-Skate für mich passt, bin ich gewohnt, es stört aber sicher nicht nur mich, dass man als reiner Skating-Stilist, schon die Säge oder Feile ansetzen muss, wenn man gleichzeitig einen hecklastigen Schwerpunkt mit einer gut funktionierenden Bremse nutzen möchte (Tipps dazu auch im E-Book „Cross-Skating Schnellstart“). Von der Statik her war, mir persönlich, der V9 im Chassis und vom Bindungsaufbau her, zu weich. Er ist aber noch etwas steifer als beispielsweise ein Powerslide XC Skeleton. Die Fahreigenschaften stimmen im Allgemeinen, könnten aber mehr Präzision besitzen, wenn eben alles noch etwas steifer wäre. Gut kam der mögliche hohe Reifendruck bei uns an. Mit den maximal erlaubten 5,5 bar Luftdruck dürfte der Rollwiderstand mit den Skike-Stollen-Reifen etwas so hoch sein, wie mit Reifen ohne Stollen mit etwa 4 bar Luftdruck. Wie sehr auf Dauer solche großvolumigen Reifen auf 5,5 bar Luftdruck reagieren, konnten wir nicht ermitteln. Bedenken habe ich jedoch, da die Fadendichte, bei der angewendeteten preisgünstigen Herstellungsmethode, eigentlich zu groß ist, um dies auf Dauer auszuhalten. Durch die Dehnung bei höherem Druck werden die Nylonfäden stärker beansprucht und neigen dann eher zu spontanen reißen, was zu Verformungen oder Reifenplatzern führen kann. Gleichbreite Fahrradreifen, die auf Dauer einen solch hohen Reifendruck aushalten, gibt es jedenfalls nicht viele und diese haben dann aber vor allem eine deutlich höhere Fadendichte. Wir haben aber keinen Grund gefunden den Höchstdruck bei unseren Tests voll auszunutzen und blieben mit knapp 4 bar Druck lieber auf der sicheren Seite.

Reine Skater, die den Fersenhub nicht nutzen möchten, können und sollten den Fersenhub unbedingt feststellen. Das entsprechende Teil zum Einbau in den Rahmen ist zwar im Lieferumfang enthalten, die wichtige Schraube und den Fersenhub letztendlich zu fixieren, leider nicht. Auch würde ich in diesem Fall empfehlen die Bindung so weit wie möglich nach hinten zu setzen, was aber wiederum einige (unbedenkliche) Säge- und Feil-Arbeiten notwendig machen kann.

Erkannt wurde vom Hersteller, dass für einen guten Halt auf einem Cross-Skate, durchaus Klettgurte ausreichen können. Dies spart Gewicht und ist für den Hersteller deutlich billiger, wenn auch Ratschenverschlüsse oft langlebiger sind. Dafür sind wiederum Ersatz-Klettgurte ziemlich günstig. Mit einer ergonomischeren Zugrichtung und Lage der Gurte könnte man aber den Halt auf den Skates nochmals verbessern. Der mittlere Gurt ist leider, typisch für Skikes, wieder zu weit vorn angebracht. Bedauerlicherweise funktionieren die Schnell-Einhänge-Clips der Klettgurte nicht immer im Sinne des Erfinders. Wer die Gurte gern fest anzieht, ich gehöre dazu, bekommt die Schnellverschlüsse unter hohem Zug kaum oder gar nicht mehr auf. Man ist dann schneller wieder raus, wenn man das Klettband normal öffnet, also „entklettet“. Praktisch ist der zusätzliche Klettbereich auf der Oberseite der Bänder, wo man sonst überstehende Klettband-Enden platzsparend hinkletten kann.

Was mich noch reizen würde, wäre ein Umbau des V9 auf 7-Zoll-Räder, was ihn sicher noch einsteigerfreundlicher, da fahrstabiler, machen würde. Passende 7-Zoll Reifen sind im Fachhandel erhältlich und sind zu den Skike-Felgen voll kompatibel. So kann man seine V9 Skikes auch selbst, durch einen Reifenwechsel, einfach „tiefer legen“.

Aus der erhofften neuen Sportart Cross-Skate Tourengehen, wurde mit dem V9 leider nichts. Wir hatten gehofft, mit diesem Modell ein Grundmodell für diese Sportart zu finden, aber in der Praxis ist der V9 leider nicht ausreichend ausgestattet, um diesen Sport angenehm und sicher durchführen zu können. Hätte ja sein können, es war den Versuch wert, aber man kann ja noch cross-skaten!

Dieser Test wurde auf von uns regulär erworbenem Material durchgeführt!

Filed Under: Allgemein Tagged With: 175 mm Reifen, Dauertest, Produktvorstellung, Skike V9 Fire, Skike v9 mit 7 Zoll, Test

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10. Mai 2022 von Frank Röder

Jetzt haben Sie begonnen, die Cross-Skating Lerntreffs an der Bergstraße. Gegen eine sehr geringe Gebühr für die Teilnahme wird eine qualifizierte Betreuung auf dem Weg zum eigenständigen Cross-Skating geboten. Die bisherigen Treffs für Cross-Skater waren traditionell kostenlos, aber auch für fortgeschrittene Sportler konzipiert und daher für viele Beginner im Cross-Skating-Sport noch unerreichbar. Leider sind auf […]

Cross-Skating an der Riedbahntrasse

So fühlt sich Cross-Skating an und so entwickle ich mich weiter – Teil 1

1. April 2022 von Frank Röder

Viele möchten wissen, wie sich Cross-Skating anfühlt. „Unbeschreiblich gut“, sagen die Routiniers des Sports voller Überzeugung. Doch sie geben damit leider nur einen sehr subjektiven Eindruck. Ganz sicher ist, dass sich Cross-Skating nicht anfühlt wie Skilaufen, Inline-Skating, Rollski laufen oder andere Sportarten. Cross-Skating ist eine eigene Sportart mit sehr vielfältigen Bewegungsmustern, die es nur in […]

Die Brücke zwischen Erstkontakt und sportlicher Autonomie im Cross-Skating

1. März 2022 von Frank Röder

Zugegeben, etwas sperrig ist die Überschrift schon. Doch man kann allein in einer Schlagzeile sonst kaum das Problem erwähnen, das sicher mehr als 80 Prozent der Interessenten davon abhält, nach einem ersten Kurs und vielleicht noch einigen Selbstversuchen, den Cross-Skating Sport weiter zu betreiben. Die Argumente für den Sport dürften ihnen dabei voll einleuchten. Überzeugungsarbeit […]

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