Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Garmin Forerunner 310XT – eine GPS-Uhr für Cross-Skater
Manche Ausdauersportler führen vielleicht ein etwas zu langweiliges Leben. Sie kommen zwar oft raus, aber bevorzugen fast ausschließlich ihre „Hausrunde“. Sie wird höchstens manchmal anders herum gelaufen, gefahren oder geskated um die Bäume einmal von der anderen Seite zu sehen. Doch woher kommt diese selbst auferlegte Monotonie? Die Ursache liegt vielleicht in einem gewissen Bedürfnis zum Dokumentieren und da die Hausrunde üblicherweise fast metergenau vermessen ist, kann man den „Schnitt“ und damit die Leistungsschwankungen bis auf zwei Stellen hinter’m Komma ausrechnen. Zugegeben, viele diese Sportler haben mehrere Hausrunden, die sie aber trotzdem in- und auswendig kennen.
Doch solchen Leuten kann geholfen werden: Dokumentieren jederzeit, bis ins Kleinste, ohne viel Mitdenken und auch noch mit Spaß – das geht! Mit modernen GPS-Trainingsuhren finden sportliche „Zwangshandlungen“ ihr Ende, man kann frei Schnauze, nach Lust und Laune trainieren und sogar improvisieren und weiß nachher trotzdem genau, was man getan hat.
Mein Leben als GPS-Uhrenbenutzer begann vor gut 8 Jahren mit einem ähnlich monströsen Teil, wie meine erste Pulsuhr die ich 1988 erwarb. In der Größe einer Digitalkompaktkamera („Zigarrenschachtelgröße“ zu sagen, wäre übertrieben) waren diese Geräte eigentlich deutlich zu groß für’s Handgelenk, aber wurden trotzdem eisern mitgeschleppt. Die bestenfalls 95 %ige Messgenauigkeit damals kamen meinen Fähigkeiten eine Strecke einfach zu schätzen schon recht nahe. Danach folgten noch zwei weitere GPS Armbanduhren, diesmal im Uhrenformat, aber nicht genauer und die gleichen Spaßbremsen wie der antike „Kasten am Arm“. Mit einem weiteren Gerät, erstmalig von Garmin, dem Forerunner 305, hatte ich vor vier Jahren dann endlich einen zuverlässigen Trainingspartner am Handgelenk, der durch hohe Genauigkeit, viele Funktionen und beinahe (!) Uhrenformat angenehm auffiel.
Heute möchte ich meine Neuerwerbung, den offiziellen Nachfolger dieses Modells aus dem Hause Garmin vorstellen, den Forerunner 310XT. Vieles kommt einem vom Ahnen dieser GPS-Uhr, dem Modell 305, schon vertraut vor. Das Design ist schöner, die Uhr ist aber nicht leichter und in den Abmessungen nur ein wenig kleiner geworden. Rund 80 Gramm und eine schöne, aber recht große Uhr ziehen die Blicke neugieriger Sportsfreunde auf sich. Einen gewissen Vorsprung beim Kennenlernen hat man natürlich wenn man das 305er Modell schon kennt. Das Bedienmenü ist allerdings größtenteils verändert und auch die Verbindung zum PC funktioniert jetzt anders. Ein chicer USB-Stick ermöglicht jetzt die drahtlose (vermutlich Funk-) Übertragung zur heimatlichen Daten-Zentrale. Dort können Routen, Distanzen, Tempo und Pulskurven ausgewertet werden. Auch die Betrachtung der Trainingsrunde oder Tour auf Google Earth ist möglich. Außerdem kann man sich mit der Software von ANT Agent der internationalen Community anschließen und seine Messergebnisse veröffentlichen und austauschen.
Die Installation der Software am Heim-Rechner gestaltet sich allerdings fummelig. Installationsabbrüche und Missverständnisse von Fensterinhalten, während der Installation, sind leider nicht selten. Wer nicht mit dem Rest der Welt seine Trainingsergebnisse austauschen möchte, kann auch nur das Programm zur persönlichen Trainingsauswertung installieren und spart sich womöglich etwas Stress.
Was kann der Forerunner 310XT genau?
Diese GPS-Uhr misst fast alles, was mit Bewegung zu tun hat. Je nach Sportart und persönlichen Vorlieben kann man die Ansicht auf dem Monitor einstellen. Überflüssiges kann man weglassen und die Uhr bietet so viele Funktionen, dass sicher jeder etwas findet, dass er im Display ausblenden möchte. Die wichtigsten Funktionen sind: Geschwindigkeit, Durchschnittsgeschwindigkeit, Höchstgeschwindigkeit (mit einstellbarer Tempowarnung), Distanz, Zeit (Stoppuhr), Uhrzeit, Herzfrequenz (Puls), durchschnittliche Herzfrequenz, aktuelle Sonnenauf- und untergangszeit und Höhe über Nullniveau. Darüber hinaus gibt es verschiedene Protokollfunktionen, eine einstellbare bewegunginitiierte Start-Stop-Automatik, eine rudimentäre „Karte“ zum Hinterlegen von Wegpunkten, Rückwegfunktion und einiges mehr. Außer einer farbigen und hochauflösenden Kartendarstellung wäre damit fast alles an Board, was man sich vorstellen kann, es handelt sich immerhin „nur“ um einen Armbanduhr. Gegenüber dem 305er scheint sich auch die innere Technik spürbar weiter entwickelt zu haben. Feststellbar war im Test, dass das neue Modell „intelligenter“ mit Unterführungen und kurzen Tunneln umzugehen scheint, rund 50 Meter unter der Erde werden offenbar sofort „herausgerechnet“ und nicht teilweise weggelassen, wie das beim 3o5er Modell oft schon ab etwa 20 Meter oder 5 Sekunden „unter Tage“ der Fall war. In mehreren Vergleichsmessungen konnten wir feststellen, dass der 310XT runde 0,3 % mehr Tempo und Strecke angezeigt hat als das Vormodell. Ob das eine Streuung in der Serie ist oder von mehr (intelligenter) gemessener tatsächlicher Wegstrecken her rührt, konnten wir nicht schlüssig feststellen. Im Vergleich zu google-earth-vermessenen Strecken muss man aber wohl beide Geräte aus äußerst genau bezeichnen.
Interessant ist, dass die Cross-Skating Armbewegung die Messung nicht besonders beeinträchtigt. Im Gegenteil: beim Laufen, der Sportart, für diese Uhr ursprünglich wohl hauptsächlich gedacht war, werden zumindest stärkere Temposchwankungen angezeigt als beim Cross-Skating, was zwar unlogisch erscheint, aber eben die Praxis ist. Ziemlich sinnlos ist es allerdings beim Cross-Skaten die Gesamthöhenmeter einer Strecke zu protokollieren. Während die momentane Höhenmessung mitunter sehr genau ist, addieren sich aber alle Bewegungen und Messfehler zu viel zu großen Angaben in den Gesamthöhenmetern , je ungenauer, desto flacher die Strecke ist.
Neu ist auch der Vibrationsalarm, der sich geräuschvoll und seismisch in Erinnerung ruft. Statt nervös alle paar hundert Meter sein Tempo zu checken, kann man damit beispielsweise jeden Kilometer den Handgelenkschüttler aktiv werden lassen, der einem dann noch 10 Sekunden Zeit lässt, die Zeit für den letzten Kilometer abzulesen.
Der Preis der Forerunners ist mit 349 € nicht gerade knapp, aber man erhält ein hochwertiges, informatives und durchaus sinnvolles technisches Spielzeug für sein Geld, das auch viel Spaß macht es einzusetzen. Darüber hinaus ist es für fast alle Outdooraktivitäten interessant, da es wasserdicht ist. Ich persönlich würde so ein hochwertiges und mitunter erklärungsbedürftiges Gerät nicht beim Billiganbieter oder im Intenetbuchhandel kaufen, auch wenn ich sonst ein sparsamen Mensch bin. Aber Geiz finde ich nun einmal nicht geil und sparen an falscher Stelle bedeutet fast immer Ärger. Man kauft ja auch keine Cross-Skates beim kreischenden Internet-Schuhverkäufer.
Die Redaktion des Cross-Skating Magazins hat diese Uhr übrigens bei Nordic-Sports Reutlingen käuflich erworben, wo wir hervorragend beraten wurden. Kein Wunder, plant doch der erfahrene Betreiber dieses Portals, seine Touren und Veranstaltungen (Bergrennen, Moderner Biathlon) schon seit Jahren mit Garmin GPS Uhren. Möglicherweise werden noch weitere Bilder zu diesem Artikel nachgetragen.