Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Gesichter des Cross-Skating IV – 24-Stunden Rollski Weltrekordler Klaus-Dieter Schulz
Mit diesem Interview mit Rollski- und Skilanglauf Weltrekordler Klaus-Dieter Schulz (70) setzen wir unsere Reihe „Gesichter des Cross-Skating“ fort. Wir möchten dadurch die vielen Gesichter des Cross-Skating Sports zeigen. Klaus-Dieter Schulz ist auch heute noch gelegentlich auf Skirollern und mit Cross-Skates aktiv.
F.R.: Klaus-Dieter du hast zwischen 1978 und 1987 einige Rollski und Skilanglauf-Weltrekorde aufgestellt und danach bis Mitte der 90er Jahre zahlreiche Meistertitel in diesen Sportarten errungen. Konnte man den Sport damals professionell betreiben?
K-D.S.: Nein, ich hatte meinen Beruf bei der Bank und musste mich nach Bedarf freistellen lassen. Er gab kaum Preise zu gewinnen, wenn überhaupt Preisgelder, dann vielleicht einmal 50 D-Mark. Aber Sachpreise waren mit lieber und teilweise haben mir auch meine Sponsoren das Material zur Verfügung gestellt. Aber mit dem Sport konnte ich eigentlich kein Geld verdienen und darauf kam es mir auch gar nicht an.
F.R.: Wie hoch war der Zeitaufwand für das Training?
K-D.S.: Das normale Training waren etwa eineinhalb Stunden jeden Tag, also etwa 30 Kilometer Trainingsdistanz. Für besondere Ziele, wie die Weltrekorde, habe ich dann auch schon einmal eine 15-Stunden-Trainingseinheit gemacht, um mich an die extrem langen Belastungen zu zu gewöhnen.
F.R.: Wenn ich mir die absolvierten Distanzen anschaue, über 250 km im Skilanglauf und bis zu 426 km auf Rollskiern, bei einer Dauer von 21 bis 25 Stunden, da erscheint das natürlich sehr sinnvoll. Welche Probleme sind dabei aufgetreten?
K-D.S.: Hauptsächlich durch das Material bedingt, das damals noch nicht so gut war wie heute. Bevor es knöchelhohe Schuhe gab, hatte ich starke Problem mit den Füßen und natürlich gab es auch dicke Blasen an den Händen.
F.R.: Das kann ich mir gut vorstellen. Und die Verpflegung, zum Beispiel beim 24.Stunden Rekord 1984, wie lief das ab?
K-D.S.: Das war gar kein Problem, wir haben das auf einer Runde in Bad Vilbel gemacht, kaum länger als 600 Meter und mit über 100 Helfern war ich immer gut versorgt. Die Runden habe ich dann sekundengenau absolviert, darauf konnten sich die Helfer gut einstellen. Das war als 400 km-Rekord geplant und als das erledigt war bin ich im gleichen Rhythmus noch 90 Minuten weiter gerollt und habe noch den 24-Stunden Rekord eingestellt.
F.R.: Etwas über 426 Kilometer auf über 600 Runden, das finde ich sehr beeindruckend. Aber drei Jahre später kam noch ein 12-Stunderekord von dir, 265 km, also schneller als 22 km/h. Kein Wunder, dass du dir damals auch mit Mark Kirchner und Frank Luck beim Skilanglauf knappe Rennen geliefert hast. Dazu warst du ja auch noch in anderen Sportarten erfolgreich.
K-D.S.: Ja, eigentlich komme ich vom Abfahrts-Skilaufen, das ich mit drei Jahren begonnen habe. Dann kamen der Skilanglauf und der Rollskilauf dazu und auch Grasskilauf, Jöring, Laufen und Biathlon.
(Die passenden Pokale dazu standen hinter Klaus-Dieter Schulz im Regal)
F.R.: Du hast auch viele Jahre lang Kurse gegeben. War das auch ein Bedürfnis von dir?
K-D.S.: Ja, zum Beispiel Kurse für den Hundeschlittensport, ich wollte meine Erfahrung gerne weiter geben.
F.R.: Hast du auch einmal am Wasa-Lauf teilgenommen?
K-D.S.: Nein, aber zweimal Finnlandia, der damals größer als der Wasa-Lauf war und über 75 km ging.
F.R.: Du bist ja viel herum gekommen durch der Ausdauersport. Manche Sport Anfänger denken vielleicht, etwas Vergleichbares nie zu schaffen. Welche Tipps kannst du Einsteigern geben, wenn sie es mit einer Sportart ernst meinen?
K-D.S.: Unbedingt eine gute technische Grundausbildung mit den Sportgeräten absolvieren, damit sie mit den Sportgeräten vertraut werden und auch danach immer noch viel üben. Das machen die Profis ja auch. Ganz wichtig ist es auch Schutzkleidung zu tragen, damit man sich nicht mehr als nötig verletzt, wenn es einmal schief geht.
F.R.: Die Erfahrungen weiter geben, das tut ihr ja auch bei eurem Training jeden Dienstag hier im Rhein-Main Gebiet. Wo genau findet das statt? Wenn kann man kontaktieren, wenn man Interesse hat?
K-D.S.: Ja, jeder Interessierte kann sich gern mit uns in Verbindung setzen. Wir treffen uns während der Sommerzeit immer Dienstags um 18 Uhr am Kronenhof zum Training und kehren danach dort oft noch ein. Ansprechpartner für den Trainingstreff ist Bernhard Döring, SC Kelkheim, Tel.: O69 – 51 53 95, bernharddoering[ÄT]t-online.de.
F.R.: Ich habe dich jetzt aktuell auf der Anmeldeliste für einen Cross-Skating Wettkampf in Frankfurt gesehen.
K-D.S.: Ja, da möchte ich mich einmal blicken lassen und rolle eine Runde auf Cross-Skates mit.
F.R.: Dann freue ich mich schon, dass wir uns spätestens dort wieder sehen werden. Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft und bedanke mich für das hochinteressante Interview.
Weitere Interview-Partner sind uns willkommen. Es müssten keine Weltrekordler sein, wir befragen gerne alle, die mit Cross-Skating zu tun haben und dem Sport ein Gesicht geben.