Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Gut überwintern als Cross-Skater
Cross-Skating kann in den gemäßigten Klimazonen eindeutig zu den Ganzjahressportarten gerechnet werden. Es ist zwar inzwischen auch in Skandinavien, Island, Südgrönland, Kanada, Korea, Japan, Sibirien und Alaska nicht mehr ganz unbekannt, aber dort werden sinnvollerweise im Winter noch eher die Skier benutzt. In Mitteleuropa bieten sich im Winter ganz erheblich mehr Tage zum Cross-Skating an, als zum Skilanglauf, allerdings nirgends auf der Welt 365 Tage im Jahr. Wer das glaubt, hat noch nie vom Schneestürmen, Glatteis, Monsunregen und Gewittern oder schlicht Mistwetter gehört, das auf der ganzen Welt den Outdoor-Sport an manchen Tagen unmöglich macht. Und bei einem geplanten Winterurlaub in mittleren Breiten kann es bei unsicheren Schneeverhältnissen nie verkehrt sein, die Cross-Skates einfach mit ins Gepäck zu tun.
Bei einsetzendem Schnee oder dünner Schneedecke kann man auf Cross-Skates oft sogar noch besser Skaten als mit Skating-Skiern. Dieses inzwischen recht bekannte Video auf YouTube zeigt sehr deutlich, dass es Pistenbedingungen gibt auf denen beides möglich ist, Ski-Skating und/oder Cross-Skating: Cross-Skating vs. Ski-Skating
Vorsicht! Bei Schnee setzt die Bremswirkung bei offenen Bremssystemen mit Metallbremsbelägen verzögert ein und ist oft erheblich schwächer. Wer also SRBs, Powerslides (mit Spezialbelägen), Skikes oder Fleet Skates fährt, muss mit einem Beinahe-Ausfall der Bremsen rechnen, wenn er spontan bremst. Aber auch das kann man mit etwas Übung durchaus einplanen. Powerslide Nordic Cross Skates mit Kunststoff-Bremsbelägen bremsen bei Schnee und Nässe etwas weniger beeinträchtigt, weil die Kunststoffbeläge grundsätzlich nässeunempfindlicher sind. Auch die Alumbremsbacken der SRB Cross-Skates packen bei Nässe etwas griffiger zu als die Messingbremsbacken der Skikes. Auf Neuschnee kann immerhin bis etwa 6 cm Schneehöhe noch Cross-Skating betrieben werden. Benutzer von 8-Zoll-Skates rollen, wenn sie fit sind, sogar noch bei 8 cm Neuschneehöhe durch den Wald. Unter dem Schnee kann jedoch unsichtbar immer eine Eisschicht zur Gefahr werden. Je älter die Schneedecke ist, desto schwieriger und gefährlicher wird es. Oft sollte man besser auf geräumt Fuß-und Radwege ausweichen.
Wichtig ist es, bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, auch technische Ausfälle durch Vereisung in Erwägung zu ziehen – Skilangläufer können ein Lied davon singen – denn sogar auf ziemlich sauberen Wegen kann Wasser, Schnee oder Schneematsch zur Blockade bewegter Teile oder zur Einschränkung der Bodenfreiheit führen.
Nie vergessen im Dunkeln: Immer mit Beleuchtung und gut sichtbarer Kleidung unterwegs sein. Wer allein fährt, sollte Ersatzlampen oder Ersatzbatterien dabei haben. Bei Gruppenfahren größeren Abstand von den Stockspitzen der Vorn-fahrenden halten, sie sind im Dunkeln erheblich schlechter sichtbar. Sinnvoll erscheint es auch, die Stockenden mit heller Farbe oder Reflektoren zu kennzeichnen. In der Gruppe werden so im Dunkeln weniger Stockenden angefahren und andere Verkehrsteilnehmer beachten die zügig bewegten Stöcke viel besser. Den schnelleren Konzentrationsverlust im Dunkeln muss man unbedingt berücksichtigen – besonders nach 23 Uhr (abfallender Biorhythmus). Wenn Kopflampen benutzt werden, möglichst keine zu hellen Handschuhe oder Jacken mit hellen Unterärmeln tragen, weil sie den Fahrer mit jeder Armbewegung blenden. Ein verstellbarer Lichtkegel an der Lampe („Zoom“) ist für eine genaue Einstellung des Leuchtkegels sehr empfehlenswert.
Und ebenfalls bitte beachten: Auch mit guten Lampen ist die nächtliche Wahrnehmung schlechter als tagsüber. Die Sehschärfe, das Farbspektrum, die Lichtrichtung und andere Faktoren sind völlig anders als am Tag und können auch bei größter Aufmerksamkeit zu unvorhersehbaren Stürzen führen. Lampen mit einer Leuchtkraft von 30 bis 40 Lumen erscheinen subjektiv schon als recht hell, trotzdem macht man oft noch mehr Fahrfehler, als man vorher gedacht hätte. Ab einer Leuchtstärke von 100 Lumen schätzen wir eine Lampe als voll nachttauglich ein, weil das Streulicht, das solche keinen „Flutlichter“ erzeugen schon wieder ein recht plastisches Sehen ermöglichen.
Trotz aller „Schikanen“ die uns der Winter entgegenstellt, es macht fast immer Spaß auch in dieser Jahreszeit auf Cross-Skates unterwegs zu sein – Kälte und Dunkelheit sollten uns da nicht abschrecken. Und dann gibt es ja auch noch die wenigen Tage im Jahr in denen wir Ganzjahres-Sportler uns manchmal den teuren Luxus des Saisonsportart Skilanglauf widmen können. Sofern das Wetter mitspielt, können wir dann – fit wie wir sind – manchem Skilehrer zeigen, wo der Hammer hängt. Eins fällt dann aber besonders auf: Cross-Skating ist viel weniger aufwändig. Meist startet man von zu Hause aus, ohne längeren Weg zur Loipe, die Zeit für’s Wachsen fällt weg. Aber Skilaufen ist eben Kult und im Urlaub hat man ja auch die Zeit zum Genießen.
Und wenn der Schnee wieder einmal ausbleibt, cross-skaten wir eben durch…
Zum Thema „Aktiv überwintern“ soll hier noch auf einen früheren Artikel (Artikel 13) hingewiesen werden.