Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Kurz-Ski-Skating – die Spaß-Alternative
Zu Anfang sei gleich gesagt, dass Kurzski der verschiedensten Bauarten niemals mit echten Langlaufskiern konkurrieren können. Dafür wurden Langlaufski viele Jahrzehnte lang zu konsequent weiterentwickelt um Kurz-Skier als Ausdauersportgeräte auch nur annähernd vergleichbar wären. Aber Kurzski sind gegenüber den Cross-Skates in der Handhabung gar nicht so viel anders, besonders die ähnliche bis etwas größere Länge fühlt sich für uns Cross-Skater schon irgendwie bekannt an. Die Fersen müssen bei dieser Baulänge der Sportgeräte am Ski fixiert sein, mit einer Klappbindung würde man die kurzen Ski teilweise einfach nur „im Boden fest treten“, was bei den kürzeren Geräten auch ohne Klappbindung schon einmal passieren kann und wie man das auch von Cross-Skates mit Klappmechanismius bereits kennt.
Sehr bekannt sind inzwischen Fun-Carver, Snow-Blades, Ski-Blades und vielleicht die Urväter, die Big-Foots. Diese Ski sind vorrangig für Abfahrten und Tricks entwickelt worden, eignen sich aber trotzdem besser als längere Alpinski zum Ski-Skating, weil sie leichter und handlicher sind. Die Drehfreudigkeit dieser Ski kann aber auch schon wieder zum Problem werden, denn bei einem ruhigen Skating-Schritt möchte man einen Ski, den man nicht ständig aktiv stabilisieren muss, damit er gerdeaus läuft. Ich habe mich daher dafür entschieden hier speziell die Skateslider als „Skating-Ski“ vorzustellen. Die möglichen Tricks in der Abfahrt wollen wir einmal außen vor lassen. Normale Kurz-Ski sind zwischen 80 und 99 cm lang. Die Big-Foots sind mit 60 cm schon recht kurz, aber Skateslider unterbieten mit gut 53 cm Länge auch diese. Davon liegen dann gut 45 cm Länge auf dem Schnee auf, was dem Radstand kurzer Cross-Skates entspricht.
Die Skateslider haben, im Gegensatz zu den geschwungenen Carving-Kanten der anderen Kurz-Ski, ganz gerade Skikanten (wie Langlauf-Ski) und haben dadurch noch einen akzeptablem Geradeauslauf beim Abstoß. Unfreiwillige plötzliche Dreher passieren seltener, aber der direkte Vergleich mit Langlauf-Skikern ist trotzdem kaum angebracht. Die Skateslider sind dazu mit durchgehend 8 cm Breite auch noch relativ schmal, was eine sehr kleine Schneeauflagefläche ergibt, kaum mehr als drei Knäckebrotscheiben. So kann man auch auf gewalzten Pisten, gelegentlich beim Abstoßen, plötzlich in den Schnee einbrechen. Der Ski steckt dann einfach etwas tiefer im Schnee und die logische Folge ist oft eine Rolle vorwärts. Hier muss man mit den langen Stöcken etwas aufpassen, dann ist das doch mehr lustig als ein wirkliches Problem. Durch diese Eigenschaft sind die Gleiteigenschaften auch recht bescheiden, grob geschätzt muss, im Vergleich zu Skating-Skiern, gut den doppelten Gleitwiderstand überwinden. Für Anfänger im Ski-Skating könnte also die eigene Leistungsfähigkeit zur Spaßbremse werden. Wer aber schon das ganze Jahr über fleißig auf Cross-Skates oder Skirollern unterwegs war, ist ohnehin fitter als 95 % aller Saison-Skiläufer und beißt sich dann mit den kleinen Dingern schon irgendwie durch.
Fahreigenschaften: Man benötigt eine ziemlich feste Schneedecke, also Skating- oder Alpin-Piste, weil die kleinen Ski im Schnee deutlich tiefer einsinken. Je nach Länge sind Kurz-Skier enorm handlich. Mit den Skateslidern passiert es anfangs, dass man unwillkürlich eine Kurve fährt, wenn man die Blickrichtung ändert, wer sich also nach hinten umschaut, wird manchmal die Fahrtrichtung sehr deutlich ändern. Toll ist die Möglichkeit, schon nach kurzem Üben, jederzeit sehr wirksam und sicher bremsen zu können, sogar mit weniger Platzbedarf als mit Langlaufskiern. Die Pflugbremse ist leichter und man kann die Kurz-Ski auch fast immer problemlos quer stellen. Vorher sollte man aber schauen, wer einem folgt, denn Langläufer, können kaum so stark bremsen.
Trainingseffekte: Nordischer kann Nordic-Skating eigentlich gar nicht sein, denn hier wird echt „nordisch“ (statt trendig) auf Schnee geskatet. Je weniger „ernst“ man die Kurz-Ski als Konkurrenz zu Langlauf-Skiern sieht, um so mehr nimmt man anerkennend den Trainings- und Übungseffekt mit diesem Mini-Skiern zur Kenntnis. Anstrengend ist es und man muss die kleinen Schnee-Skates sehr reaktionsfreudig stabilisieren. Wer von Skateslidern auf Skating-Ski umsteigt, erlebt ein Aha-Erlebnis: „Das ist also Gleiten!“. Aber es fällt dann recht leicht, denn man gewöhnt sich auf den Skateslidern einen satten Krafteinsatz an und hält danach auch die Skating-Ski soagr etwas stabiler in der Spur als eigentlich nötig. Somit können sie sogar für ernsthafte Ski-Skater eine richtige Trainingsalternative oder Abwechslung bedeuten. Aber die ganz Ernsten seien gewarnt, es macht Spaß, ob man will oder nicht!
Tipps speziell für Skateslider: Bei der Montage der Inliner-Boots auf die Skateslider, die Schuhe auf den Skateslidern so weit wie möglich nach hinten setzen, das ergibt das beste Fahrverhalten. Da einem, trotz der etwas erhöhten Standhöhe, recht viel Schnee um die Füße fliegt, sollte man entweder recht dichte Inlinerschuhe verwenden oder Neoprenüberzieher (vom Radsport oder Inlinersport) über die Schuhe ziehen.
Kosten: Mit knapp 70 € sind Skateslider noch recht günstig, da man, sofern man noch alte Inliner hat, nicht auch noch in Skischuhe investieren muss. Andere Kurzski liegen mit rund 100 bis 150 € deutlich darüber. Dazu kommen dann noch die Skischuhe.
Das Cross-Skating Magazin hat bereits vor einem guten Jahr über Skateslider berichtet.
Hier gibt es über Skateslider eine Diashow und ein Video.
Nachtrag vom 1. Februar 2013:
Während versierte Skilangläufer versuchen ihre Winterski als Sommersportgerät in Form von optimalen Rollskimodellen „nachzubauen“ um das Schneegefühl nicht zu verlieren (und man verliert es leider doch), können versierte Cross-Skater als „Winter-Notlösung“ eben auf jene Skateslider oder ähnliche fersengebundene Kurz-Ski zurückgreifen um umgekehrt möglichst nah am Cross-Skate zu bleiben. Man kann sich aber auch Kurz-Skater selbst bauen (Stichwort: Ski-Basar als Materialquelle). Hier eine Bastelanleitung.