Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
1. Langstrecke aus dem Cross Skate Touren Plan 2018
Mit diesem Artikel von „Gery More“ feiern wir im Cross-Skating Magazin bereits den 500. Artikel. Danke an dieser Stelle an alle ehrenamtlichen Mitarbeiter, die durch ihre unentgeltlichen Beiträge dem Magazin und der Cross-Skating Szene eine wertvolle Hilfe leisten. Geralds Tourenplanung 2018 ist auch im Cross-Skating Forum nachzulesen.
Frankfurt bis Volkach über den Tauber 8
oder auch ein halber Tauber 8 die Daten der Teilstücke des fränkischen Kult-Radweges, 93-85-92 oder 270 Kilometer an drei Tagen.
Tag 1 von Frankfurt nach Miltenberg
Los geht es am Samstagmorgen gegen 8:00 Uhr direkt am Main. Die nächsten ca. 7 Stunden soll es entlang des Mains immer auf dem Main-Radweg bis Miltenberg gehen. Eine strecke die ich bereits in der Vergangenheit des Öfteren unter die Rollen genommen habe.
Der Anfang geht am südlichen Mainufer entlang und man kann die Skyline von Frankfurt aus nächster Nähe bestaunen. Oder, wie an diesem Morgen, höchst konzentriert um die diversen zerbrochen Flaschen kurven welche die Uferpromenade nebst massenhaftem Müll zieren. Nur keinen Platten auf den ersten Kilometern. Ich habe zwar zwei Ersatzreifen dabei, dennoch ist es mir lieber die bleiben erstmal im Rucksack.
Das Bild zeigt das EZB Hochhaus in der Morgensonne und das Asphaltband auf dem die nächsten Kilometer bis Seligenstadt sich wie auf einer Autobahn fahren lassen. Wie immer auf Langstrecken muss ich an mich halten um nicht zu schnell loszufahren. Was man auf den ersten Kilometern an Energie „verschwendet“ wird sich im Laufe der Strecke noch rächen. Zumindest bei mir ist das in der
Vergangenheit schon vorgekommen. Und bei Mehrtagestouren muss es ja dann auch noch für die restlichen Tage reichen. Ich suche und finde meine Fahr- und Atemrhythmus und die Strecke bis Seligenstadt läuft locker dahin. Hier lege ich eine zweite Pause ein und genieße das muntere Treiben am Fähranleger.
Das nächste Stück bis Aschaffenburg ist dann schon etwas anspruchsvoller. Um Maintal ist der Uferweg frisch geschottert und entsprechend zäh gehen die Kilometer. Dann kommen Betonpflastersteine für weitere 5 Kilometer. Immer wieder bemerke ich kurzes Zupfen an den Spitzen. Zu alten Zeiten hätte ich wahrscheinlich eine Stockspitze in den Ritzen verloren, aber seit ich Hagi’s gefederte Wendespitzen fahre gehören ausgerissene Stockspitzen der Vergangenheit an.
Aschaffenburg (Bild mit Blick aufs Schloss) Kilometer 51 – hier lege ich eine erste größere Rast ein. Die Sonne auf dem Bauch und ein Radler, man was für ein Genuss. Dazu füllen mir die netten Menschen vom Biergarten meine beiden Trinkflaschen mit Wasser auf. Meiner restlichen Wegstrecke wird also nichts im Weg stehen – dachte ich zumindest.
Achtung in Aschaffenburg unbedingt die Mainseite wechseln – also immer den Mainradweg entlang sonst wird der Weg nicht so toll. Kurz vor Großwallstadt ändert sich dann schlagartig das Wetter. Mit den aufziehenden dunkeln Wolken fängt dann auch noch mein links Knie das ziehen an.
Mist, das sollte doch der Vergangenheit angehört haben. Bereits vor Jahren musste ich schon einmal eine Tour wegen Knieschmerzen abbrechen, damals hat es ähnlich – mit einem leichten Ziehen – angefangen.
Ich lege eine kurze Pause ein und massiere das Knie mit Akupressur und sanften ausstreichen des Kniegelenks. Ohne Skates noch ein paar sanfte Dehnungen und weiter geht’s. Die Knieschmerzen sind dann auch tatsächlich weg, nur leider kommt der Wind jetzt stärker auf und natürlich schräg von vorne. Dazu leichter Regen und die supergriffe Asphaltstrecke verwandelt sich mit Blütenstaub zu einer schmierig rutschigen Partie.
Also Tempo raus und konzentriert mit kürzeren Rollphasen auf der feuchten Piste weiter. Kurz überlege ich noch ob ich meine Regenhose brauche als auch schon der Regen wieder nachlässt und die Sonne mir entgegen lacht.
Dann dreht der Main in Richtung Osten bei Wörth und der Wind kommt jetzt leicht von schräg hinten. So lassen sich die letzten Kilometer bis Miltenberg ganz entspannt und locker rollern.
Nach knapp 6 Fahrstunden und 7,5 Gesamtstunden erreiche ich meine erste Zwischenstation in Miltenberg wo ich im Schmuckkästchen, einem historischen Gebäude am Marktplatz übernachten werde.
Für den ersten Tag bin ich recht zufrieden, wie gut oder schlecht die nächsten Tage werden, lässt sich noch nicht absehen, aber es kommt wie es kommt. Die Wettervorhersage ist durchwachsen, aber ich habe alles dabei was ich brauche. Oder anders gesagt was ich nicht dabei habe brauche ich auch nicht.
Tag 2 von Miltenberg nach Bad Mergentheim
Nach einem frühen Frühstück bin ich bereits kurz nach 8 Uhr auf den Rollen. Der Tag verspricht laut Wetterbericht heiß zu werden. Davon ist aber am Morgen rein gar nichts zu spüren. Im Gegenteil, es hat über Nach geregnet und merklich abgekühlt, der Nebel hängt im Main-Tal und keine Sonne.
Der Blick auf den Marktplatz gibt da einen recht guten Eindruck. Bis Wertheim gilt es sich an der Main Radweg Beschilderung zu orientieren. Aufpassen muss man in Freudenberg, hier geht es über den Main auf die andere Seite nach Kirschfurt und der Abzweig ist schnell übersehen. Kleine Kuriosität Freudenburg liegt in Baden-Württemberg – das andere Mainufer liegt auf bayrischer Seite. Bis auf ein kurzes Stück für Hasloch ist der Weg bestens ausgebaut. Bis Kreuzwertheim wo am Ufer ein schöner Biergarten liegt (leider erst ab dem 1.5 geöffnet) geht es einigermaßen flott und entspannt, weil flach, voran. Die Burg Wertheim und Wertheim selbst sind noch unter Wolken und es weht ein kräftiger Wind.
In Wertheim im Restaurant Qua Vadis lege ich eine Pause ein. Essen und Trinken und dann geht es das liebliche Tauber-Tal entlang Richtung Bad Mergentheim. Von wegen lieblich, der Weg – zwar bestens ausgebaut – führt nach Wertheim durch den Wald und es geht teilweise steil bergauf und dann wieder bergab. Bei Trockenheit mag das flott voran gehen oder rollern, bei der Nässe in den Waldstücken gepaart mit Blättern und Blütenstaub ergibt sich ein schmieriger Film. Dazu kommen enge Kurven und einige Radfahrer.
Aber dafür wird man landschaftlich belohnt, man folgt den Windungen der Tauber und in den Wäldern ist es angenehm kühl. Denn der Tag wird heißer und drückender als die Wettervorhersage es gemeldet hatte. Und ich bin wirklich langsam heute. In Gamburg lege ich eine längere zweite Pause ein und das nur 18 Kilometer nach der Pause in Wertheim.
Was soll‘s ich liege noch gut in der Zeit und ich habe Durst. Danach wird das Tal weiter und die Anstiege sind ab jetzt nur noch moderat aber stets, immerhin geht es ja flussaufwärts.
In Tauberbischofsheim bei Kilometer 66 erfolgt eine weitere kurze Trinkpause. Jetzt brennt die Sonne bei fast 30°C und ein steter Gegenwind ist mein Begleiter für die restliche Strecke bis Bad Mergentheim.
Nach 6:27 Stunden erreiche ich mein Hotel in Bad Mergentheim. Die 84,8 Kilometer waren eine anstrengende aber auch tolle Strecke.
Tag 3 von Bad Mergentheim nach Volkach
Nach einer erholsamen Nacht gehe ich entspannt zum Frühstück und registriere einen leichten Regen. Also habe ich auch keine große Eile mich auf den Weg zu machen. Schlechtes Wetter ist kein großer Motivator.
Also geht es um 8:23 Uhr bei leichtem Regen und feuchter Strecke in Bad Mergentheim auf die Rollen. Tiefe Wolken und heftiger Wind der immer wieder dreht und recht böig ist erschweren die Fahrt. Heute steht dann quasi die Königsetappe an. Auf dem Papier geht es zwar nur ein paar Höhenmeter über den Ochsenfurter Gau vom Tauber Tal ins Maintal und das auf einer ehemaligen Bahntrasse, dennoch habe ich Respekt.
Die zwei Tage die ich bereits in den Beinen habe machen sich jetzt auch bemerkbar. Ich komme nicht so recht in Schwung.
Nach 7 Kilometer mache ich eine erste kurze Trinkpause, es wird nicht die letzte bleiben. Für das kurze Stück habe ich über eine halbe Stunde benötigt. Wenn das so weiter geht dann wird das ein langer mühseliger Tag auf den Rollen.
In Weikersheim nach 13 Kilometer bleibe ich auf dem Marktplatz und schau kurz Schloss und Schlossgarten an, echt toll. Ich bin platt
und das nach nur einer Stunde, oje. In Röttingen kommen die ersten Sonnenstrahlen raus und ein Telefonat mit meiner Süßen geben mir neue Kraft und Motivation.
Aus Bieberehren raus geht es knackig einige Höhenmeter nach oben bis auf die ehemalige Bahntrasse. Der sogenannte Gaubahn-Radweg (siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Gaubahn-Radweg) steigt jetzt die nächsten Kilometer stetig an und jetzt läuft es plötzlich obwohl es bergauf geht werde ich schneller auch und vor allem weil die Strecke ohne Unterbrechungen durchgängig geht. Für die 16 Kilometer bis Gaukönigshofen brauche ich nicht mal eine Stunde und das trotz heftigem Gegenwind auf 5 Kilometern. Wenn’s läuft dann läuft’s.
Das kurze Stück bis Ochensfurt geht bergab und jetzt rennt es richtig. Nach 51 Kilometern lege ich eine größere Pause ein. Zumal mich ein sonniges Plätzchen und ein netter Italiener freundlich anlachen.
Auf Empfehlung des Patrons da Eso habe ich einen ganzen gegrillten Fisch auf Gemüse bestellt und nicht bereut, es war sehr lecker und preislich extrem Budgetschonen. In der Zeit des Ausruhens habe ich noch zwei Radler gezischt und durfte zudem meine Getränkeflaschen am Wasserhahn füllen. Cross-Skater was willst Du mehr?
Die restlichen 41 Kilometer waren mir von früheren Touren bestens bekannt und so gingen die flott, bei sonnigem Wetter und leichtem Rückenwind voran. Ein kurzer Trink-Stopp in Kitzingen und Schwarzach bevor ich dann nach 6:30 h in Volkach angekommen bin
Auch wenn der Morgen zäh losging so war der letzte Tag im nach hinein der lockerste und mit einem Ziel vor Augen hat es auch richtig Spaß gemacht.
Drei tolle Rollertage 270 Kilometer Strecke und viele tolle Eindrücke, Menschen und Natur. Ohne besondere Vorkommnisse auf gut
ausgeschilderten Radwegen und bis auf zwei, drei kurze Stücke auf Nebenstraßen gänzlich ohne Begegnungsverkehr mit Kraftfahrzeugen, was will man mehr?