Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Mit Cross-Skates in den Anden, Teil 1
Aus Argentinen senden uns Mariana und Rodolfo, sicher die begeistertsden Cross-Skater Latein-Amerikas, ihren Touren Bericht aus den Urwäldern der Anden. Nach dem Lesen hat einen die Begeisterung angesteckt. Ganz besonderen Dank an unserer Sportsfreunde Mariana und Rodolfo für diesen infizierenden Report.
Erst mal herzliche Grüße an alle Cross-Skater, die sich bei unserem so naturverbundenen Sport wohlfühlen und etwas Freude an unserem Beitrag haben mögen. Wir sind Mariana und Rodolfo aus Mar del Plata, Argentinien, begeisterte Skifahrer, Anden-UrwaldTrekker und in den letzten 3 Jahren auch noch passionierte Cross-Skater.
Wir wollen euch ein wenig neugierig machen, denn im südamerikanischen Kontinent ist einiges so ganz anders … Auf jeden Fall wird vieles ziemlich oft zu einem unbeabsichtigten Abenteuer, denn zuverlässig etwas planen können … nein, das wäre eben keine lateinamerikanische Mentalität.
Was treibt uns von unserem Wohnort (einer am Atlantik gelegenen 700.000 Seelen-Badestadt wie Mar del Plata) etwa 1200 km über die Pampa hinweg bis zu den im Westen gelegenen argentinischen Anden (unweit der chilenischen Grenze), um dort zu cross-skaten? Richtig, am Meer entlang lässt es sich doch auch schön skaten, aber die Natur eines Urwaldes (und Argentinien hat viele bestechende Nationalparks) ist einfach überwältigend, ganz anders als eine Küsten-Kulturlandschaft. Das Urtümliche und Unverfälschte macht eben enorm Lust.
Da uns das Flugzeug zu teuer war (heute ist das wieder anders) und unser Auto zu alt, haben wir uns wie schon so oft früher wieder mal für den Bus entschieden. Man kann fast ganz ausgestreckt bequem schlafen, sitzt nicht 12-14 Stunden am Steuer, und wenn was kaputt geht, ist es nicht unser Problem. Züge sind in Lateinamerika leider sehr oft in katastrophalem Zustand. Allerdings kommt so auch einiges an Gepäck zusammen, Schutzausrüstung, Skates, Stöcke, Ersatzteile, usw., was eben mitgeschleppt werden muss. Wir waren also zuletzt im Dezember 2012 etwa 20 Tage dort, und haben dabei jede Menge Urwald-Trekkingpfade (und auch welche, die es gar nicht sind) unsicher gemacht. Da wo es ging, sind wir auch geskatet. Und wie in Argentinien nicht unüblich, machen wir es auch mit unserem Bericht mal umgekehrt: Wir erzählen also von unserer letzten Tour an unseren beiden letzten Ferientagen, welche wettermäßig etwas entmutigend anfingen:
Wir wollten eine Cross-Tour bis zum „Piedra de Habsburgo“ machen, welcher auf der Rückseite des Cerro Otto in der Nähe von Bariloche liegt. Diesen Habsburger Stein/Felsen hatten wir Dezember 2010 bei einer ähnlichen Tour nicht ganz erreichen können, weil wir uns noch nicht so gut auskannten und es abends wurde. Diesmal sollte es aber anders werden …
Am Vortag aber hatten wir Pech: Gerade als wir im Zentrum von Bariloche die Seilbahn-Tickets zum Cerro Otto gekauft hatten, fing es zu nieseln an. Die nette Brasilianerin, die uns die Tickets verkauft hatte, meinte wir sollten es trotzdem versuchen. Also haben wir die kurze, 4km-lange Busfahrt zur Basis-Station des Cerro Otto gemacht. Aber als wir dort ankamen, stellte sich heraus, dass der Weiterbetrieb vom Wind abhängig war. Da begann es oben auf 1350 m, wo ein Dreh-Café/Restaurant funktioniert, zu stürmen. Die Angestellten waren gerade am Beladen schwerer Betonklötze in die Kabinen, was zur Stabilisierung bei viel Wind beiträgt. Kein Mensch wollte noch hoch, weil die letzte Rückfahrt aufgrund verschlechterter Windverhältnisse scheinbar nur kurzfristig erfolgen sollte und man sowieso nur wenig sehen konnte. Da wir also dort aus diesem Grunde noch nicht einmal zu Mittag essen konnten und nicht wussten, ob wir aufgrund des groben Schotters bis unten skaten konnten, haben wir unser Geld zurück bekommen und sind per Seilbahn-Bus zurück nach Bariloche, eine Gratis-Rundfahrt also.
Am nächsten Tag, der ja unser Letzter war, schauten wir nach dem Frühstück etwas argwöhnisch aus dem Hotelfenster und betrachteten den aufgewühlten Nahuel Huapi See. Wieder windig und regnerisch…
„Ach, was soll’s, wir fahren diesmal mit dem Taxi so gegen Mittag rauf, mal sehen, wie es dort oben ausschaut“. Gesagt, getan. Auf dem Weg nach oben „tasteten“ wir visuell den Schotter ab, wobei die untere Hälfte des Zufahrtweges ziemlich groben Schotter aufwies, welcher sich später auch als ziemlich schwierig entpuppen sollte. Dennoch wollten wir es gerne auf einen Versuch ankommen lassen.
Als wir am Dreh-Restaurant oben ankamen, war alles geschlossen und keiner da. Keine Drahtseilbahn bewegte sich. Es nieselte sogar ein wenig, und erneut wurde es ziemlich windig. Aber da wir nun schon mal dort waren, sagten wir dem Taxifahrer, wir würden ihn vielleicht wieder bestellen, wenn das Wetter noch schlechter werden sollte. Das Dreh-Restaurant hat einen beeindruckenden, ja … majestätischen Panorama-Ausblick auf die Nahuel Huapi See-Insel-Landschaft. Auf der Rückseite des Restaurants führt auf der Ostflanke ein Pfad direkt runter, in den Urwald. Also haben wir unsere Skike V07 + Helm + Protektoren angeschnallt und nichts wie runter. Dieser Pfad mündet direkt in eine sich nah unter dem Bergkamm entlang streckende 3,5km Langlaufloipe, welche in der Sommer-Vorsaison quasi unbenutzt auf uns wartete.
Da der Weg ab und zu nah am Bergkamm entlang führt, ergeben sich weitere erhabene Aussichtspunkte auf die patagonische Nahuel Huapi Inselwelt. Diese Panorama-Punkte sind es immer wieder wert, einen kleinen Abstecher zu machen. Es kam sogar für kurze Zeit hin und wieder die Sonne raus. Dann ging es über einen Wanderweg weiter Richtung Südosten, wobei man allerdings zuerst durch einen Drahtzaun musste, der den Arelauquen Golf&Country Club absperrt, welcher aber für „Piedra de Habsburgo“ -Trekker eigentlich immer freigegeben sein sollte …
Weiter geht es in wenigen Tagen mit dem 2. Teil der Anden-Tour.