Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Sicherheit auf Cross-Skates – Folge 2 – Passive Sicherheit
Im Artikel über aktive Sicherheit beim Cross-Skating wurde ja bereits auf den Unterschied zwischen aktiver und passiver Sicherheit hingewiesen. Links kann man einen speziell ausgerüsteten Helm sehen, der durch die Beleuchtung Unfälle aktiv verhindern kann, aber auch beim Unfall passiv schützten kann. Man kann nicht immer eine klare Trennlinie zwischen aktiver und passiver Sicherheit ziehen. Heute geht es um passive Sicherheit durch Schutzkleidung.
Passive Sicherheit: Fast immer ist Schutzkleidung gemeint
Physikalische Grundlage und vor allem ist die Dämpfung der Aufprallenergie und darüber hinaus das Vermeiden von weiteren Verletzungen, durch Abschürfungen, Schnitte oder Stiche. Viele Stürze verlaufen so glimpflich, dass mit zunehmender Erfahrung auf Cross-Skates manche Cross-Skater auf immer mehr Schutzkleidung verzichten. Teilweise ist das nicht ganz unberechtigt. Tatsächlich ist es so, dass normale Schutzreflexe bei gewöhnlichen Alleinstürzen mit Geschwindigkeiten bis etwa 10 bis 12 km/h sogar fast immer einen Aufprall des Kopfes auf den Boden verhindern können. Doch was, wenn der Sturz „ungewöhnlich“ ist, weil andere beteiligt sind oder das theoretisch sichere Tempo bereits überschritten wird. Oder einfach gesprochen: Man kann sich auf diese Reflexe nicht immer verlassen und alle die schneller Fahren als 12 km/h können trotz Fitness und Erfahrung nicht gegen physikalische Gesetzte verstoßen.
Ein ungedämpfter Aufprall des Kopfes mit nur 10 km/h auf ein festes Hindernis führt in jedem Fall mindestens zu einer mittelschweren Gehirnerschütterung. Und die Gefahr steigt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit. Bei 15 km/h sind bereits 50 % aller Kollisionen mit dem Kopf gegen feste Hindernisse tödlich! Bergab und in bestimmten Straßenverkehrssituationen, hat man es leider viel häufiger mit solchen höheren Aufprallgeschwindigkeiten zu tun. Daher ist der Helm die wichtigste Schutzkleidung. Das Argument des „Hitzestaus“ durch Helme ist bei der heutigen guten Belüftung nur noch eine Ausrede, denn bei direkter Sonneneinstrahlung bietet der Helm sogar einen guten Schutz vor Sonnenstich. Und ein „schlechter“ oder billiger Helm der getragen wird, ist immer noch besser als ein teurer den man vergisst aufzusetzen oder der bewusst nicht getragen wird, weil er womöglich unbequem ist. Schlecht sitzende Helme, „ausgelutschte“ Helme, Helme mit beschädigtem Gurt oder Verschluss oder sogar Unfallhelme, gehören immer in den Müll!
Moderne Helme sind aber meist sehr bequem und kaum zu spüren. Die meisten, wie der Links gezeigte Helm, haben eine stufenlose Weitenverstellung und auch äußerst sinnvolle Insektengitter in den Luftlöchern. Und dies waren nur einige Argumente rund um unser schützenswertestes Gut – unser Gehirn.
Aber auch Abschürfungen, Prellungen oder andere schwere Verletzungen an anderen Körperteilen sind nicht wünschenswert. Hier darf jedoch die persönliche Erfahrung und das subjektive Empfinden eine größere Rolle bei der Entscheidung für oder gegen Schutzkleidung spielen. Wer sich beispielsweise durch Gelenkschützer in seiner Beweglichkeit eingeschränkt fühlt oder ständig abgelenkt ist, kann eventuell das Restrisiko eingehen und auf Schutzkleidung verzichten, die Schäden verhindert, die recht schnell ohne bleibende Schäden wieder verheilen würden.
Bleibende Schäden kann es aber an den Augen geben, weswegen es besonders bei Fahrten in der Gruppe sehr wichtig ist, eine Schutzbrille gegen eventuell falsch eingesetzte Stockspitzen zu tragen. Eine hohe Schutzklasse der Brille gegen mechanische Einwirkungen ist daher sinnvoll. Wegen der schnell wechselnden Lichtverhältnisse im Wald, ist es oft günstiger auch im Sommer eine nur schwach getönte oder sogar klare Brille zu bevorzugen. Außerdem kann die Brille dann besser in der Dämmerung benutzt werden. UV-Schutz ist bei guten Brillen fast immer gewährleistet.
Knie und Ellenbogenprotektoren zählen also zu den optionalen Schutzprodukten für Cross-Skater – Helm und Schutzbrille sollten dagegen obligatorisch sein. Natürlich schützen Gelenkprotektoren bei Unfällen, sie gehören aber nicht zum „Standard“, weil mancher eben die Erfahrung macht „ohne“ etwas besser und unbeschwerter zu fahren, was sich dann auf andere Weise auf die Fahrsicherheit auswirkt. Wer sich also erheblich durch Gelenkschützer irritiert fühlt und etwas härter im Nehmen ist, kann ganz persönlich „ohne“ sogar besser unterwegs sein. Anfänger sind „mit“ jedoch oft erheblich unverkrampfter unterwegs. Doch die Erfahrungen sind sehr verschieden.
Ebenso optional, wenn auch für fast jeden sinnvoll, sind Schutzhandschuhe. Nur ganz wenige Cross-Skater können ihre Stöcke auf Dauer ohne Blasenbildung benutzen, aber im Falle eines Sturzes kommen die Hände eigentlich fast immer auf den Boden und bekommen dann auch fast immer etwas ab. Bei der Auswahl der Handschuhe sollte man persönliche Schwerpunkte berücksichtigen. Manche Handschuhe sind mehr auf Komfort ausgelegt und schützen vor allem die Hände vor dem Aufscheuern durch die Griffe, andere sind wirklich als Sturzschutz geeignet und decken sogar noch die Fingerknöchel vor Abschürfungen ab. Es gibt gute Vollhandschuhe, aber auch halblange und dreiviertellange Modell, wobei sich letztere in Cross-Skater Kreisen einer recht großen Beliebtheit erfreuen. Hier gilt jedoch wie beim Schuhkauf: Passen müssen sie! Hier entscheidet keine generelle Markenempfehlung sondern nur, ob der Schnitt des Handschuhs die persönlichen Problemzonen auch gut schützen kann.
Eine sehr interessante Art der Schutzkleidung, sind die Protektorenhosen, die auch Becken, Hüftgelenke und Steißbein schützen können, wenn es einmal zum Sturz kommen sollte. Wer sich gut verpackt fühlt, wird beim Cross-Skating Training nicht nur passiv sicherer, sondern dürfte das Training auch in entspannteren Stil angehen und gewinnt damit wieder etwas bei der Vermeidung von Unfällen, also auch in der aktiven Sicherheit.
Die beste Schutzkleidung ist zwar immer die, die man nie wirklich braucht. Aber gebrauchen kann man sie nur, wenn man sie auch anlegt.