Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Powerslide XC Trainer 2012 – erster Praxistest
Gestern wurde er plötzlich per Paketdienst gebracht, , der lange erwartete Powerslide XC Trainer 2012 oder auch XC Trainer II. Optisch gut gelungen und schon vom ersten Eindruck her sehr leicht geraten. Nach zwei ersten Testfahrten und zusammen 56 km Fahrpraxis überwiegen die positiven Eindrücke. Es fällt sofort auf, dass der Powerslide XC Trainer 2012 mit der Calfbrake I statt der Calfbrake II ausgeliefert wird, trotz vorhandener Bohrungen im Rahmen, die eine Montage einer Calfbrake II zulassen würden. Bremsen ist, typisch für die Calfbrake I, zwar bei den ersten Bremsungen leicht gewöhnungsbedüftig, aber durchaus mit kurzem Bremsweg und vor allem immer zuverlässig möglich.
Fest integrierte Bremsen von Cross-Skates sind nicht vergleichbar mit Gummiklotz-Bremsen von Inlinern, denn Cross-Skates bleiben beim Bremsen unverändert spurstabil und der Bremsweg kann sich, grob geschätzt, auf ein Fünftel des Bremsweges eines Inliners verringern. Um eine maximale Bremswirkung zu erzielen ist es sehr empfehlenswert, sich eine zweite Bremse für knapp 50 € dazu zu kaufen, damit wird die Bremswirkung verdoppelt und der gefürchtete „Abflug nach hinten“ wird damit erfolgreich auf beiden Skates gleichermaßen verhindert.
Der neue XC Trainer 2012 macht schon sehr den Eindruck eines würdigen Nachfolgers des Erfolgsmodells XC Trainer, der von 2006 bis 2011 auf dem Markt war. Der lange Radstand der Vorgängers wurde exakt beibehalten. Der Stand auf dem Skate ist nun exakt auf der Höhe (besser ausgedrückt der Tiefe) des XC Path oder mancher anderer gehandelter Skates ohne festen Schuh und damit auf den neuesten Stand der Technik. Ebenfalls dem XC Path angenähert hat sich der Schuh, der im Design und den Abmessungen, dem des XC Path entspricht. Es handelt sich aber um eine „Light-Version“, da die Ratschenverschlüsse und die seitlichen Knöchelstützen durch Kunststoffteile ersetzt wurden und die Knöchelstützen nicht mehr in der Höhe verstellbar sind. Das muss keine spürbaren Folgen auf die Haltbarkeit haben, spart aber immerhin etwas Gewicht. Tiefer Stand, geringes Gewicht und auch die hervorragende Beweglichkeit des Schuh zum Anheben des Vorderrades qualifizieren den XC Trainer 2012 für relativ ermüdungsfreies Fahren auf Langstrecken. In den Schuhgrößen 42 bis 47 wiegt der XC Trainer 2012 pro Paar rund 200 Gramm weniger als der XC Path, vorausgesetzt man vergleicht die Skates mit gleicher Bereifung. Gegen seitliches Abknicken stützt der Schuh übrigens fast eben so gut wie sein teurerer Bruder im XC Path.
Lediglich eine Eigenschaft stört (wie auch schon beim XC Path): Die breite an sich sehr komfortable Schuhlasche neigt dazu sich beim Fahren zusammen zu schieben und „staut“ sich dann über dem Mittelfuß. Eine einfache Laschenöse welche die Lasche mit den Schnürsenkeln besser fixiert, würde sicher wirkungsvolle Abhilfe schaffen.

Den XC Trainer 2012 gibt es nur in der Rahmenlänge mit 512 mm Radstand, was kleineren Cross-Skatern endlich zu längeren Cross-Skates verhilft. Viele größere Cross-Skater dürfte aber stören, dass die Schuhe klein ausfallen und daher oft eine Nummer größer gewählt werden muss. Das Angebot bis effektiv Schuhgröße 46 reicht für den europäischen Markt nicht wirklich aus. Man kann aber auch andere Inliner-Schuhe mit einem Schraublochabstand von 195 mm auf den Rahmen schrauben. Der Radstand ist somit exakt vom Vorgänger XC Trainer (der langen Ausführung) übernommen worden und auch am bewährten Aluminiumblech-Konzept des unverwüstlichen XC Trainer-Rahmens hält Powerslide beim XC Trainer 2012 fest. Die Weiterentwicklung zeigt sich vor allem im abgesenkten Stand.
Für den Halt im Schuh sorgt eine klassische Schnürung per Schnürsenkel, eine Verschlussratsche und ein Klettverschluss. Diese drei Befestigungen geben guten Halt im Schuh über dem neu entwickelten Rahmen aus gebogenem Aluminiumblech, der auch beim später erscheinenden schuhlosen XC Skeleton verwendet werden wird. Der Rahmen ist aus 6061er Aluminium, das auch häufig im Fahrradbau für Rahmen und Lenker verwendet wird (Nein, wir erwähnen jetzt nicht auch noch die Luft- und Raumfahrttechnik, die NASA-Nummer halten wir für etwas abgedroschen).

Die Fahreigenschaften des XC Trainer 2012 sind präzise, spurstabil und trotzdem sehr agil. Er reagiert sehr direkt und kontrollierbar und das geringe Gewicht macht sich sehr positiv bemerkbar. Immerhin wiegt ein Paar recht leichte Skike V07 Plus mit Wanderschuhen (ja, Schuhe muss man auch mitwiegen) rund 250 Gramm mehr als ein Paar XC Trainer 2012 in der größten Schuhgröße 47 und sogar mit einer zweiten Bremse ausgestattet. So werden besonders Besitzer von mittelgroßen bis keinen Füßen sogar von einem noch größeren Gewichtsvorteil zwischen 400 und 800 Gramm mit dem XC Trainer 2012 profitieren. Der Konkurrent aus eigenem Hause, der Powerslide XC Path 2012 2.0 wiegt ziemlich exakt 300 Gramm mehr pro Paar al der neue Trainer.

Bei anderen noch schwereren Cross-Skates wird der Massenvorteil zum gewichtigen Argument (Gewichtsvorteil XC Trainer 2012 in Größe 39 zum Skike vx twin: 1,14 kg!). Leichte Cross-Skates fahren sich einfach eleganter und präziser. Trotzdem ist es sehr empfehlenswert bei einem Cross-Skate Fachhändler eine Probefahrt auf dem Powerslide XC Trainer 2012 zu vereinbaren um sich ein eigenes Bild von den Eigenschaften dieses neuen Cross-Skates zu machen.

Resumee: Durchaus positiv, da der XC Trainer 2012 recht ausgewogen und arm an Kinderkrankheiten daher kommt. Die aufgeführten Minuspunkte sind nur relativ gering ausgeprägt. Auch alte Tugenden wie Leichtbau werden mit diesem Modell wieder gepflegt ohne moderne Tendenzen, wie die zu längerem Radstand und tieferem Stand zu vernachlässigen. Man hat es hier mit einer echten Weiterentwicklung eines bereits guten Vorgängermodells zu tun (also kein rein optisches Lifting). Für einen Handelspreis von rund 280 € erhält man ein gutes Sportgerät das manches Konkurrenzprodukt in die Schranken weisen dürfte.
++ : Sehr beweglicher Schuh
++ : geringes Gewicht (4,32 kg in Größe 39, 4,46 kg in Größe 42, 4,80 kg in Größe 47*)
+ : Langer Radstand, jetzt auch für kleine Schuhgrößen
+ : relativ günstiger Preis
+ : robuste Reifen von Kenda
+ : seitliche Reflektoren am Schuh
o : relativ niedriger Stand (105 mm), warum aber noch die Fersenerhöhung am Rahmen?
o : die Bremse neigt zum Plärren, zeigt aber dafür passable Nassbremseigenschaften
o : raues Schuhmaterial
– : nur eine Bremse serienmäßig
– : etwas unrunde Felgen
– : relativ anfälliger Lack
– : Schuh: ist zu weit vorn auf dem Rahmen befestigt; Schuhe nur bis Schuhgröße 47 (effektiv 46) erhältlich, Schuhlasche rutscht nach unten
- => Das Testexemplar wurde von der Redaktion käuflich erworben und unabhängig getestet!
* gewogen mit einer Bremse pro Paar - Link zur XC Trainer 2012 Diashow auf Youtube
- Ein Video das XC Trainer 2012 von Poweslide auf Vimeo