Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Vorstellung und Fahrbericht SRB XRS03
Der „kurze XRS02“ von SRB ist nun schon seit knapp vor Jahresbeginn 2013 auf dem Markt. Bei seiner Markteinführung hieß er noch XRS02S, was aber nicht eindeutig genug war, um ihm von seinem langen Bruder klar zu unterscheiden. Ab Ende Januar wurde er daher in XRS03 umgetauft. Weil er nicht mehr ganz brandneu ist, haben wir schon einige Kilometer mit dem sportlichen Cross-Skate aus dem Hause Barthelmes absolvieren können und uns ein umfassendes Bild gemacht. Kurz ist eigentlich etwas zu bescheiden ausgedrückt, was seine Länge betrifft, denn mit 525 mm Radstand gehört der SRB XRS03 eigentlich schon zu den mittellangen Cross-Skates auf dem Markt.
Vor allem der Radstand ist neu, exakter ausgedrückt, er ist um 85 mm kürzer als beim XRS02. Das verleiht dem Cross-Skate einen etwas anderen Charakter. Er reagiert direkter als der „Lange“ auf die Kommandos des Fahrers und ist dadurch etwas handlicher. Doch er fühlt sich nicht grundsätzlich anders an als sein großer Ahne. Die sensationell niedrige Standhöhe trägt auch beim XRS03 zum Wohlfühlen bei und macht diesen Cross-Skate auf Anhieb so gut wie jedem Anfänger sympathisch. Der Unterschied zum XRS02 ist zwar spürbar, aber nicht weltbewegend, dafür sind sich die beiden Cross-Skates in anderen Eigenschaften zu ähnlich. Wer das lange Modell kennt, wird mit dem kurzen zurecht kommen, aber umgekehrt auch in fast jedem Fall. Beim sehr detaillierten Hinsehen und besonders beim Zerlegen des XRS03, erkennt man eine nochmals gesteigerte Verarbeitungsqualität, einige Stellen wurden noch sorgfältiger nachbearbeitet. Dies trifft allerdings auf das lange XRS02-Modell ab sofort ebenfalls zu. Trotzdem wirkt sich das in der Gesamtbeurteilung positiv für das erste 2013er-Cross-Skate Modell der beginnenden Saison aus.
Die Radgabeln (Schwingen genannt von SRB) der Cross-Skates wurden um einen Millimeter auf vier verbreitert. Nun sind der kurze, wie auch der lange XRS Cross-Skate etwas „härter“, was sich wahrscheinlich auf die Dauerhaltbarheit auswirken dürfte. Der XRS03 fährt sich dadurch aber keinesfalls „bretthart“, er bietet immer noch überdurchschnittlichen Rollkomfort, es ist nur so, als wäre gegenüber dem langen Modell mit (damals noch) dünneren Schwingen, die Federung nun um eine oder zwei von fünf Stufen härter eingestellt worden. Die Modelle wirken aber in beiden Längen auch mit den breiteren Radgabeln immer noch so filigran und elegant, wie bisher.
Die Bremsbeläge werden jetzt ohne Löcher ausgeliefert (an beiden Modellen). Dies ist Teil der Modellpflege 2013, die einem Aufrauen der Reifen in etwas reifenbelastenderen Situationen vorbeugen soll. Die gelochten Bremsbeläge sind aber noch erhältlich. Die Bremswirkung verliert ohne Löcher ganz minimal an Biss, bleibt aber trotzdem sehr kräftig in ihrer Wirkung und vor allem sehr gut dosierbar. Interessant ist, dass das Nassbremsverhalten nicht wesentlich gelitten hat, denn es wurde ja vermutet, dass die Löcher in den Belägen zur Belüftung oder Drainage gebohrt worden waren. Die Reibungswerte von Aluminiumbremsbelägen auf Gummi sind anders als die von Messingbelägen (bei Skike) oder Stahlbelägen (im Zubehörhandel), daher das immer noch gute Nassbremsverhalten. Nur in der ersten halben Sekunde einer Nassbremsung mag man einen kleinen Unterschied in Form von weicherem Ansprechen spüren.
Was kann der SRB XRS 03?
Ohne besondere Übertreibung: Eigentlich alles, was von einem Cross-Skate erwartet werden kann. Er bietet auf allen sportarttypischen Böden gute Fahreigenschaften und macht besonders am Berg Spaß. Er – und damit auch der Fahrer – fühlt sich in allen Stilarten wohl, selbst in den cross-skating-spezifischen und den fortgeschritten Stilarten. Könner dürfen von diesem Cross-Skate einiges fordern und Anfänger brauchen keine Angst zu haben, mit dem XRS03 ein „Anfängermodell“ zu kaufen, das sie schon nach einem Jahr durch ein sportlicheres ersetzen müssen. Der unerreicht tiefe Stand aber auch der gute Halt auf den Cross-Skates durch die Ratschengurte tragen dazu bei. Auch erweisen sich die XRS Cross-Skates in der Praxis als schmaler als sie zunächst optisch wirken.
Braucht man ein langes und ein kurzes Modell?
Ja! Und zwar beide. Andere Hersteller variieren nur die Farbe der Modelle (schön, aber wenig innovativ). SRB verändert mit dem Radstand eine wesentliche technische Eigenschaft und macht dadurch aus einem Modell, zwei Modelle, was durchaus sinnvoll ist. Man spürt den Unterschied und bei der Auswahl des Modells, kann auf diese Weise mehr auf die Bedürfnisse des Sportlers eingegangen werden – eine echte Bereicherung des Cross-Skate Angebots. Automatisch stellt sich damit die Frage nach dem Unterschied zwischen dem Kurzen und dem Langen, hier nur die ersten offensichtlichen Unterschiede. 150 km Erfahrung auf dem XRS03 zählen für mich nur so viel eine erste längere Probefahrt, ein Artikel der beide Modell direkt vergleicht folgt, wenn aussagekräftigere Erfahrungen vorliegen – das Magazin ist ja nicht für’s Rätselraten bekannt.
Für wen ist der Kurze?
- für Personen bis ca. 160 cm Körpergröße oder Jugendliche, aber es allein an der Körpergröße festzumachen wäre etwas zu beschränkt, weil viele Faktoren eine Rolle für die Entscheidung spielen.
- schwerere Fahrer da biegesteifer, ohne verbindliche Gewichtsangabe, unverbindlich: ab 85/90 kg – sicher ist sicher.
- Einsteiger, die sich voraussichtlich mehr auf Kurzstrecken oder in der Stadt bewegen und jeden Handlingvorteil nutzen wollen. Aufmerksame Einsteiger kommen aber auch mit dem langen Modell zurecht.
- sehr leichte Personen, denn man spart Kraft beim sauberen Anheben des Vorderrades.
- Personen mit kleinen Schuhgrößen (ca. 37 und kleiner), da der Schwerpunkt mit kleinen Schuhen ebenfalls wünschenswert nach hinten wandert, ähnlich wie bei längerem Radstand.
- Wer voraussichtlich etwas mehr Bodenfreiheit braucht als etwa Skikes besitzen. Ist zwar indentisch mit der des XRS02 und mehr als bei Skikes, aber durch den kürzeren Radstand besser nutzbar (siehe CI-Wert).
Weitere Vorteile des XRS03 gegenüber dem langen Modell XRS02
- rund 20 € preisgünstiger
- (nur) 70 g leichter, fühlt sich aber erheblich leichter an
- etwas handlicher beim Fahren und beim Transport (Vorteile in der Stadt, bei Bergrennen oder bei Wettkämpfen mit hoher Teilnehmerdichte/Massenstart)
- gelegentliche Vorteile auf schmalen Wegen, ein Punkt der aber meist überbewertet wird
- kein objektiver Vorteil, aber ein wenig harmonischere Proportionen als der lange XRS02 hat der „Kurze“ schon (siehe Bilder)
- Bei längeren Bodenwellen späteres Aufsetzen, durch besseres Verhältnis von Bodenfreiheit zu Radstand (CI-Wert)
Mögliche Nachteile des XRS03 gegenüber dem langen Modell XRS02
- Minimal stärkere Mini- und Mirko-Temposchwankungen bei Bodenrauigkeiten, Bodenwellen und auf weichem Boden
- Minimal kürzere Roll-Phasen
Resumee: Mit dem SRB XRS03 wird eine sehr breite Palette an Forderungen der Cross-Skater an das Sportgerät abgedeckt. Er ist äußerst anfängerfreundlich, ist aber für Tourenspezialisten und auch für sportliche Cross-Skater ebenfalls eine gute Wahl. Diese sollten aber im Hinterkopf behalten, dass SRB auch noch das längere Modell anbietet und sie in diesem Punkt eine Auswahlmöglichkeit besitzen. Dieser Cross-Skate kann als der momentan ausgewogenste Cross-Skate auf dem Markt bezeichnet werden. Für einen mittellangen Cross-Skate ist er erstaunlich handlich und bietet trotzdem die Spurtreue von Cross-Skates mit etwa 55 bis 56 cm Radstand (umgekehrt ist aber auch der lange XRS02 handlicher als sein Radstand). Der XRS03 ist ein rundum gelungener Cross-Skate und demonstriert anschaulich, dass SRB innerhalb von Monaten eine Produktentwicklung vorantreiben kann auf die mancher Cross-Skater womöglich schon jahrelang gewartet hat. Wer mit diesem Modell, wegen seiner speziellen Eigenschaften liebäugelt, liegt höchstwahrscheinlich richtig, denn die einzige Alternative wäre dann nur noch der XRS02 aus gleichem Hause.
++ Fantastische Standstabilität (Stand netto nur 61 mm hoch!)
++ Sehr guter Halt, sogar mit sehr unterschiedlichen Schuhen
++/+ Sehr guter Geradeauslauf, durch knapp 53 cm Radstand, tiefen Schwerpunkt und gute Fertigungspräzision
++/+ Relativ geringes Gewicht (2,17 kg mit Kunststoffrädern) bei erstaunlich hoher Agilität
+ Etwa bis Schuhgröße 49 benutzbar, endlich auf europäischem Fußniveau
+ Solide Inbus- und Torxverschraubungen (Werkzeug erforderlich)
+ Gute Radlastverteilung
+ Gelungenes schlicht-edles Design, ohne aufgesetzte Designer-Spielereien
+ Gute Bremsen, je eine an jedem Skate
+ Komfortables und ermüdungsfreies Rollverhalten, auch off-road
+ gut ausreichende Bodenfreiheit
o Das Gewicht ist mit Aluminiumrädern noch angemessen (2,28 kg)
o Die Befestigung der Wadenschale per Vernietung am Bremshebel, erscheint etwas „endgültig“
o/- Die Wadenpolster sind zu stark geneigt angebracht, sie sollten etwa 15° aufrechter ausgerichtet sein. Stört aber nicht jeden.
=>: Das Testexemplar wurde von der Redaktion käuflich erworben und unabhängig getestet! Die hier genannten Zahlenwerte wurden von uns gemessen.
Hier ein kurzes Vorstellungs-Video.
Die Nominierung zum Cross-Skate des Jahres wird zur Zeit geprüft.