Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Was braucht man als Cross-Skating Einsteiger? Teil 2
Fortsetzung von Teil 1
Handschuhe
Handschuhe haben auf längeren Fahrten die Funktion vor Scheuerstellen an den Händen zu schützen. Immerhin reiben auf längeren Touren die Hände mehrere tausend mal auf die gleiche Weise mehr oder weniger stark an den Stockgriffen. Außerdem hat man bei Stürzen eigentlich immer Bodenkontakt mit den Händen, häufig dann sogar nur mit den Händen. Ungeschützte Hände würden also fast immer etwas abbekommen, auch wenn der Sturz sonst glimpflich verlaufen wäre. Handschuhe sorgen also damit manchmal dafür, dass der Cross-Skater nicht unfreiwillig zum Blutspender wird und seine Fahrt nur mit einem kleinen Schrecken, aber schrammenfrei, fortsetzten kann. Für optimalen Sturz-Schutz sollten die Handschuhe bis über das zweite Zeigefingergelenk gehen und möglichst auch über das vordere Daumengelenk. Man greift die Cross-Skating Stöcke anders als einen Fahrradlenker, weswegen Radhandschuhe nicht ideal geschnitten sind.
Nur ganz wenige Cross-Skater haben das Glück sich keine Blasen oder Druckstellen an den Händen zu holen und verzichten daher ganz auf Handschuhe. In diesem Fall kann man die Handschuhe als eine reine Unfallschutzmaßnahme betrachten.
Protektoren / Gelenkschützer
Protektoren schützen im Falle des Fallens auf die Gelenke diese selbstverständlich und sind besonders dann sinnvoll. Nur so häufig, wie befürchtet, kommen Stürze meist gar nicht vor und die Wahrscheinlichkeit mit Ellenbogen oder Knien Bodenkontakt zu bekommen, ist bei weitem geringer als beim Inlineskaten. Wen die Gelenkschützer sehr stören und damit ablenken, kann auf sie verzichten, wenn er bereit ist ein gewisses Restrisiko in Kauf zu nehmen. Das gleiche gilt für Protektorenhosen, die Becken und Hüftgelenke zwar wirksam schützen aber sensible Naturen in ihrer Bewegungsfreiheit ein klein wenig einschränken. Wer allerdings geschädigte Gelenke oder künstliche Gelenke hat und auf keinen Fall darauf fallen darf, sollte auf solche Protektoren auf keinen Fall verzichten. Je nach Mentalität, sind auch manche eher beruhigt als abgelenkt, wenn sie mehr als weniger Schutzkleidung tragen.
Grundlagenkurs?
Kompetente Kurse sind ihr Geld Wert. Aber der oft gehörte sehr dringende, ja oft fast schon penetrante, Rat zu einem Anfängerkurs ist nicht automatisch der beste Rat. Warum? Weil es zu viele so genannte Trainer gibt, die ihre Unterrichtskompetenz allein aus einem Wochenendkurs haben.
Ich selbst habe erlebt, dass sich auf einer solchen Ausbildung 9 von 13 „Traineranwärtern“ die Cross-Skates vor Ort ausleihen mussten, weil sie noch gar keine eigenen besaßen. Trotzdem wurden sie rund 8 Stunden später mit knapp 5 km Cross-Skating Praxis in den Beinen, als bescheinigte (oder auch „zertifizierte“) Trainer auf die Menschheit losgelassen. Den Wert solcher Auszeichnungen stelle ich aus gutem Grund in Frage, denn mein bis dahin „minderwertigster“ Trainerschein, den ich bei einem Sportverband erworben hatte umfasste 120 Stunden Ausbildung, 2 Jahre praktische Nachweise als Vereinstrainer und eine Prüfung. Das können tausende anderer Vereintrainer bestätigen. Mal eben einen Schein in einer neuen Sportart abzugreifen (genauer: erwerben) macht niemanden zum Trainer, der nicht vorher schon einer war. Ähnlich „qualifiziert“ habe ich Trainerfortbildungen der Branche erlebt, von Trainingsplan-Aufbau, Bewegungsanalysen und ganzheitlichen Ansätzen auch dort thematisch keine Spur. Für echte Trainer (die das nämlich kennen und können), raus geschmissenes Geld und verschwendete Zeit.
Die angesprochenen aufwändigen Scheine – und schon D- und C-Lizenzen gehören dazu – müssen viele erwerben, die auch nur einfaches Training im Sportverein geben und dort verdient man nicht mindestens 240 € oder mehr in 3 Stunden-Kursen mit 4 Teilnehmern oder mehr. Dies nur als Vergleich. Es gibt in der Praxis draußen natürlich auch fähige und erfahrene Cross-Skating Trainer, doch Schein oder nicht-Schein, das ist hier nicht die Frage. Die Profis der Branche spotten leider nicht umsonst: „Willst du zum Schein ein Trainer sein, brauchst ganz schnell ’nen Trainerschein. Wer wirklich auch ein Trainer ist, verzichtet auf den ganzen Mist!“.
Worauf soll man schauen bei der Trainersuche? Ein schlechtes Indiz ist eine Kursbeschreibung, die Selbstverständlichkeiten aufführt, wie einfach nur Bremsen oder Skates anlegen. Das ist alles fast so wichtig wie morgens aufstehen, aber eben selbstverständlich und die Aufzählungen von solcherlei Kursinhalten kann man dann fast identisch auch bei anderen Hunderten von unerfahrenen und unkreativen „Trainern“ nachlesen. Eigene Formulierungen und Bilder, die den Trainer stilsicher in Aktion zeigen, schaffen da schon mehr Vertrauen. Auch Kursgebühren, die nicht sofort offen genannt werden, sind ein Indiz für Unseriosität. Er geht dem Cross-Skating Magazin, nicht darum jemandem ein gutes Geschäft zu versauen, sondern darum, dass Sportler ihr Geld sinnvoll investieren. Im Idealfall ist das kein Widerspruch.
Trost für alle, die keinen Trainer finden oder nicht an den Falschen geraten wollen: Talentierte Autodidakten können beim Cross-Skating selbst enorme Fortschritte zu erzielen. Warnen muss man allerdings vor vielen, vor allem durch Internet oder schnell publizierte Bücher, verbreiteten Gemeinplätzen, die aussagen, Cross-Skating sei genau wie … (z.B. Skilanglauf, Inlineskaten, Nordic Blading, Rollski laufen). Das stimmt nämlich nicht, da der Cross-Skating Sport zu viele eindeutige Alleinstellungsmerkmale aufweist. Vorsicht auch vor Tipps aus Foren, auch wenn sie gut gemeint sein mögen. Über die Erfahrung oder Unterrichtskompetenz jener mitteilungsbedürftigen Tippgeber, erfährt man in der Regel nur wenig.
Weiter geht es in Teil 3