Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Bodensee-Tour mit Cross-Skates 2013 – Teil 2
Hier die Fortsetzung von Teil 1 der Bodensee-Tour…
Nach einer guten Nachtruhe mit Frühstück für 34 Euro machen wir uns auf das zweite Teilstück. Da das Hotel erst ab 7:00 Uhr Frühstück serviert und da mehr oder weniger angefangen hat die Sachen herzurichten kommen wir erst um kurz nach acht auf die Rollen. Es ist schon recht warm und heute verspricht es ein heißer Tag zu werden.
Tuttlingen liegt im Tal und um an den Bodensee zu kommen wir müssen die ersten Höhenmeter direkt aus Tuttlingen raus machen. Von 640 auf 845 Meter geht es bergan und das bereits nach 2 Kilometer. Der Knapp 1.500 Meter lange anstieg geht im Schnitt um 10% hoch, also Skates aus und tragen sonst verrauchen wir auf den ersten Kilometern. Mann bereits nach wenigen Schritten läuft mir der Schweiß aus allen Poren meine zwei Liter Wasser laufen mir die Kehle runter wie nichts. Autsch das wird heute hart. Oben angekommen gibt Hagi eine kurze Statusmeldung, dass wir nur noch einen weiteren kurzen Stieg vor uns haben, der Rest sind Hügel und kleine Wellen aber dennoch werden wir knapp 500 Höhenmeter zusammen kommen.
Kurz vor Eigeltingen ignorieren wir die Umleitung für Autos und werden nach knapp 2 Kilometern von einem aufgeschotterten Straßenbett gestoppt. Aus die Skates und per Pedes die nächsten Kilometer das senkt die Durchschnittsgeschwindigkeit und die Laune. Kurz danach passieren wir das Schloss Langenstein und links hoch geht es einen knackigen Anstieg hoch, Mann! Der tut weh, danach ist auftanken angesagt, Alex findet eine Wasserleitung an einem Gehöft und ich fülle wieder zwei Liter nach, die sollten bis zu unserer großen Pause reichen, tun sie aber nicht – ich werde dazwischen an einer Bude noch einen Liter Apfelschorle eisgekühlt nach schütten. Davor aber stürzt Alex – ich höre noch einen kurzen Aufschrei hinter mir und dann nur noch einen Schlag und ein dumpfes Aufstöhnen. Alex ist gestürzt. Nach kurzer Analyse stellen wir fest dass bei Ihm der hintere Teil der Bindung ausgerissen war und so die Fixierung gefehlt hat, dadurch hat er in der Kurve den Halt verloren, die Skates hat es verschnitten und dann ging es dahin. Thomas unser radelnder Tausendsassa flickt die Bindung mit Ducttape. Alex schüttelt sich kurz die aufgeschürften Knie und der Ellbogen tun weh sind aber nicht weiter schlimm bekundet er, nur sein Handgelenk schmerzt. Mann ist der Bursche hart im Nehmen.
Nach der kurzen Zwangsunterbrechung machen wir bis an den Bodensee gut Strecke nur mir fällt es immer schwerer mitzuhalten, ein leichter Gegenwind den ich aber durch Windschatten kompensiere und die Hitze machen mir schwer zu schaffen. Mir tut alles weh und vor Allem meine Knie die ich eben auskuriert hatte machen sich mit einem Druckgefühl bemerkbar. So bekomme ich einfach keinen Fluss ins System und jeder Anstieg und sei er noch so kurz und flach kosten mich wirklich Kraft. Dazu müssen wir entlang des Bodensees durch unzählige Gemeinden und hier teilen wir uns die Strecke mit Fußgänger, Rad- und Autofahrer und müssen somit immer wieder stoppen. Der Rest der Gruppe kommt danach wieder mühelos in Schwung und auf Tempo nur mir fällt es mal zu mal schwerer und ich verliere immer wieder den Anschluss.
Was bin ich froh als wir nach 52 Kilometer endlich zur Rast anhalten, ich werfe meine Cross-Skates von mir fülle 1,5 Liter Johannisbeerenschorle nach und esse lecker in der Hoffnung, dass anschließend besser laufen wird.
Aber auch nach unserer Mittagspause komme ich nicht in Schwung, es ist einfach nicht mein Tag. Nach 68 Kilometer in Immenstaad breche ich ab um die Gruppe nicht weiter aufzuhalten. Wir mache ein Abschiedsbild und ich suche den Bahnhof, nur den gibt es in diesem Ort nicht (mehr). Also muss ich weiter nach FriedrichshafenFischbach. Als ich zur Ortschaft raus fahre und mich orientiere läuft mir meine Skater-Gruppe doch glatt wieder über den Weg, durch den Ort habe ich wohl ordentlich abgekürzt. Die letzten fünf Kilometer habe ich nicht weiter aufgezeichnet, die laufen wir zusammen bis sich unsere Wege endgültig trennen. Zwei Stunden später werden, Jörg, Alex, Hagi und Thomas am Zielort Wasserburg bei einem gekühlten Getränk sitzen und ich im ICE von Ulm nach Frankfurt.
In Fischbach habe ich gerade noch den Zug nach Friedrichshafen erreicht und dort den Anschluss nach Ulm, im Interregio ziehe die Nassen Klamotten aus mache ich mich frisch und lege die Beine hoch. Meine Knie pochen und ziehen ordentlich. Das soll auch noch eine Weile anhalten, in der Nacht ziehen beide Knie und immer wieder wache ich auf. Am nächsten Morgen allerdings ist das ziehen weg. Ich denke es war die richtige Entscheidung nicht bis zum Ende durchzufahren auch wenn es mein Ego ganz ordentlich geschüttelt hat.
von Gerald