Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Die Leistung beim Cross-Skating – Teil 3
Fortsetzung von Teil 2.
Die Leistungsentwicklung bei Einsteigern ist im Cross-Skating Sport beachtlich. Wer nur 6 Monate sehr konsequent trainiert, erreicht oft schon ein Leistungsvermögen, das zwei bis drei Jahre ununterbrochenes Training in anderen Ausdauersportarten erfordert.
So viel effizienter kann die Trainingswirkung einer einzelnen Trainingseinheit eigentlich gar nicht sein, aber warum ist das dann möglich? Diese enorme Leistungssteigerung wurde von mir an Sporteinsteigern in der Praxis mehrfach beobachtet. Möglich ist das nur bei wirklich sehr konsequentem Training. Viele fangen sofort Feuer am Cross-Skating Sport. Es fühlt sich gut an, denn die Leistungssteigerung ist auch ohne Tests für diese Sportlerinnen und den Sportler spürbar und negative Nebenwirkungen treten so wenige auf, wie bei kaum einer anderen Sportart von denen kaum eine so trainingseffizient ist. Wer dann noch die Zeit für tägliches Training hat (und gesund ist), kann dies fast von Anfang tun ohne ein großes Risiko einzugehen wegen Übertrainings oder Verletzungen seinen Ehrgeiz wieder bremsen zu müssen.
Bei anderen Sportarten wird große Anfangseuphorie oft mit Übertrainingserscheinungen, wie Überlastungssymptomen oder orthopädischen Problemen „bestraft“, so dass die Aktiven schnell einen Dämpfer bekommen und nur mit „angezogener Handbremse“ weitermachen können, wenn sie nicht sogar unfreiwillig pausieren müssen oder gar gezwungen sind die Sportart zu wechseln. Beim Cross-Skating ist das fast immer anders, man kann in der Regel so oft und so viel trainieren, wie man möchte, der Körper reguliert ein Zuviel durch leichte Ermüdung, die automatisch das folgende Training etwas kürzer oder weniger intensiv ausfallen lässt. Ein natürliches Regularium also, das einen strukturierten Trainingsplan für manchen fast überflüssig macht. Aber nur fast, ein guter Trainingsplan hilft natürlich noch mehr heraus zu holen oder seine sportliche Vielseitigkeit zu erweitern. Spätestens mittelfristig ist es also sehr sinnvoll „nach Plan“ zu trainieren. Doch in den ersten Monaten geht es auch noch sehr gut „frei Schnauze“ und zur Überraschung der (sehr, sehr wenigen) Sportwissenschaftler die sich bisher ernsthaft mit dem Cross-Skating-Training befasst haben, geht solches improvisiert durchgeführte Training am Anfang eigentlich auch fast immer gut.
Ein unbewiesener Werbe-Unsinn ist in unserem Sport die Behauptung, dass 90 % aller Muskeln beim Cross-Skating eingesetzt werden. 80 %, 90 % 100 %, 101 %, wer bietet mehr? Gewinner ist die größte und superlativste Zahl! Wer nicht weiß, in welcher Art und Weise die Muskeln eingesetzt werden, sollte solche Zahlen gar nicht erst in den Mund nehmen, denn nur eine richtig gestellte Frage, deckt die Ahnungslosigkeit dahinter auf. Schwimmer setzen praktisch 100 % ihrem Muskeln ein, Läufer rund 95 %, Radfahrer rund 85 %…und was jetzt? Tatsache ist, dass es eigentlich fast keinen Muskel gibt, den Cross-Skater bei ihrem Sport nicht verwenden, sofern sie alle Stilarten einsetzten. Auffällig gegenüber anderen Sportarten ist der hohe Anteil der Hauptantriebsmuskulatur von rund 80 % der Gesamtmuskulatur.
Diese wird mitunter unter erheblich höherem Kraftaufwand benutzt als in anderen Sportarten. Andere Sportarten haben einen geringeren Anteil an Hauptantriebsmuskeln (oft zwischen 30 und 70 % der Gesamtmuskulatur), die im Vergleich zum Cross-Skating teilweise sogar höher belastet wird, teilweise aber auch geringer, im Durchschnitt auf alle Fälle geringer, was einen geringeren Gesamtenergieverbrauch ergibt. Diese 80 % Muskeln werden fast alle relativ hoch belastet, aber nicht so hoch, dass es nicht mehr zu einer Ausdauerleistung ausreicht, weil einzelne Muskelgruppen etwa durch Übersäuerung oder mechanische Überlastung (z.B. beim Laufen) ihre Funktion wieder reduzieren müssen. So holt man insgesamt aus vielen Muskeln viel heraus, am Ende in eine großen eine Summe die sich aus mehreren Faktoren mit hoher Belastung ergibt, ohne aber durch hohe Spitzenbelastungen einzelne Systeme zu überlasten.
Dazu kommt beim Cross-Skating noch ein mit rund 30 % relativ großer Anteil an statischer Halte- und Stabilisierungsarbeit, die unsere Muskulatur beim Cross-Skating aufbringen muss. Das macht zusammen „über 100 %“ , was sich so erklärt, dass hier auch Arbeitsmuskulatur zeitweise Halteaufgaben übernehmen muss. Das alles ergibt eine enorme Gesamtbelastung, die aber sehr schonend auf den Körper einwirkt. So ist das subjektive Empfunden der Anstrengung und die eigentliche Beanspruchung (das bedeutet, wie es dem Körper zusetzt) stets deutlich geringer als die messbare Belastung.
Messbar ist die Leistung im Cross-Skating eigentlich nicht, sie kann nur vom Energie- oder Sauerstoffverbrauch abgeleitet werden. Vergleichbar wird aber die eigene Leistung durch die Ermittlung von Bestzeiten unter gleichen Bedingungen. In so fern sind gelegentliche Teilnahmen an Wettkämpfen oder Tests unter Wettkampfbedingungen sehr sinnvoll. Wer schneller wird, hat entweder seine Bewegungstechnik verbessert oder ist leistungsfähiger geworden, sofern er/sie das gleiche Material benutzt hat. Logisch! Als Beispiele für andere Leistungen sollen hier die möglichen Stundenweltrekorde (der Männer) anderer Sportarten dienen…
Radsport: ca. 45-46 km (mit Material, das auch Hobbysportlern zur Verfügung steht)
Laufen: ca. 21,5 km
Rudern: ca. 18 km
Schwimmen: ca. 5,7 km
Skilanglauf: ca. 28 km
Cross-Skating: ca. 27 km
Die hypothetischen möglichen Weltrekorde im Cross-Skating über 10/21,1/42,2 km dürften bei ca. 21:30 Minuten/47 Minuten/1 Stunde 37 Minuten liegen. Frauen erreichen ein 7 bis 13 % geringeres Tempo in den verschiedenen Sportarten. Da in kaum einer dieser Sportarten zu viel Muskelmasse so intensiv eingesetzt wird wie im Cross-Skating Sport, erbringt der Körper dabei auch die größte Stoffwechsel- und Energieleistung – nur Ski-Skating wäre noch vergleichbar.
Solche Stundenrekorde dürften aber für praktisch alle Cross-Skater unerreichbar sein. Zur eigenen Leistungskontrolle sind Wettkämpfe oder Test über 5 bis 15 km gut geeignet. Auch ein Halbmarathon (21,1, km) kann noch als Leistungsnachweis heran gezogen werden. Test sollen relativ leicht wiederholt werden können, daher sind Distanzen die längere Vorbereitung (oder danach Erholung) erfordern weniger als Test geeignet, können aber natürlich als Beleg eines langfristigen Trainingserfolgs dienen.
Die erste Abbildung zeigt eine weitere Methode seine Leistung zu überprüfen. Wer seinen durchschnittlichen Trainingspuls auf vergleichbaren Strecken (z.B. flache Asphaltwege) protokolliert kann interessante Zusammenhänge feststellen. Der Mittelwert von mehreren langfristig aufgezeichneten Pulsmessungen ergibt ein relativ festes Verhältnis zum Durchschnittstempo. In der Grafik ist dies durch eine Gerade angedeutet. Liegt eine aktuelle Messung rechts dieser Geraden ist die Leistung in fast allen Fällen besser als im Durchschnitt der bisherigen Trainingeinheiten, liegt sie links davon, hat man eine schlechte Tagesform erwischt oder registriert einen Leistungsrückgang. So kann man auch ohne anstrengende Tests im Training in etwa feststellen, wie fit man gerade ist. Noch genauere Interpretationen und Diagnostiken solcher Messungen sind Bestandteil qualifizierter Trainerausbildugen.
Ein andere Möglichkeit zur langfristigen Trainingsmotivation und zum jahrgangsübergreifenden Leistungsvergleich ist die Relativ-Zeiten-Tabelle des Cross-Skating Sports. Somit kann man auch jenseits seiner „besten Jahre“ immer noch persönliche Relativ-Bestzeiten aufstellen, weil ein deutlich verzögerter Leistungsrückgang über viele Jahre, biologisch sogar einer Leistungsverbesserung entsprechen kann.