Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Die Schwierigkeit mit dem Schwierigkeitsgrad beim Cross-Skating
Cross-Skating ist eine Langstrecken Ausdauersportart, die im Prinzip so lange ohne Pause durchgeführt werden kann, bis der Cross-Skater selbst bestimmt, wann er damit aufhört. Angesichts der theoretisch besseren Ausdauerleistungsfähigkeit von Frauen, könnte es sogar sein, dass Frauen für Cross-Skating ab etwa 24 Stunde Dauerbelastung besser geeignet sind als Männer. Als Extremsport wurde dies aber im Regelwerk aus dem Cross-Skating Wettkampfgeschehen und aus jeder offiziellen Rekordfähigkeit ausgegrenzt. Zum Glück setzt die Praxis dem Sport seine Grenzen schon durch die nicht ganz perfekten Strecken auf denen wir Cross-Skater unterwegs sind. Viele setzen sich bewusst erschwerten Streckenbedingungen aus um die sportliche Herausforderung des Crossfahrens zu erhöhen oder in Regionen vorzudringen die nicht nur durch Wege in „Billiardtisch-Qualität“ erschlossen werden. Cross-Skater kommen mehr herum, je mehr sie wirklich „cross“ fahren. Nur bedeutet „cross“ aber in unserem Sport in etwa eine praktische Geländetauglichkeit eines Rollators oder eines Kinderfahrrades mit 12-Zoll-Rädern – jeweils mit altersgerechtem Piloten. Cross ist zwar nicht ausgeschlossen, aber gegenüber dem üblichen Sprachgebrauch doch sehr eingeschränkt. Spätestens hier klingt die manchmal gelesene Werbeaussage, Cross-Skates seinen „uneingeschränkt geländetauglich“, wie ein dummer Witz, verbreitet von Personen die uneingeschränkt keine Ahnung vom Cross-Skating haben.
Oft wird die Frage gestellt, „Welche Steigungen kann man mit Cross-Skates fahren?“. Die verwirrende Antwort von Fachleuten: „So steil man möchte, bei niedrigem Schwierigkeitsgrad!“
Aber Steigungen sind doch schwierig? Genau genommen, nein, sie sind nur anstrengend. Der Schwierigkeitsgrad beim Cross-Skating beschreibt aber nur die technische Schwierigkeit!
Deswegen kann man den Schwierigkeitsgrad auch nicht exakt per Rauigkeitsmessungen, Definition der Bodenkörnung oder Bestimmung der Shore-Härte des Bodens, messen. All das spielt, unter anderem, zwar eine Rolle, aber ob es rollt oder nicht bestimmt die Summe aller Faktoren. Der wichtigste davon ist natürlich das technische Können der Cross-Skating Sportler. Deswegen können auch leider nicht alle Cross-Skater nicht alle Wege in gleicher Weise fahren. Auch langsamer cross-skaten, um sich einfach weniger anzustrengen, hilft bei zu hohem Schwierigkeitsgrad nicht mehr weiter. Fehlt es noch an bestimmten fahrtechnischen Fertigkeiten auf Cross-Skates kann man bestimmte Schwierigkeitsgrade einfach nicht fahren oder nur sehr kurz. Der Vergleich mit dem Schwierigkeitsgrad von Kletterrouten gibt hier eine Vorstellung, wie sich das auch im Cross-Skating verhält.
Der Schwierigkeitsgrad bezieht sich also immer auf die technische Schwierigkeit. Das bedeutet aber auch technisch gleichstarke Cross-Skater können zwar den gleichen Schwierigkeitsgrad beginnen, aber der besser trainiere wird diesen Schwierigkeitsgrad länger durchhalten. Ein guter Trainingszustand ist also immer vom Vorteil. Dabei haben gerade off-road die gleichen Wege nicht immer den gleichen Schwierigkeitsgrad, er schwankt meistens mit den Wetterbedingungen, den Jahreszeiten und anderen aktuellen Bodenqualitäten der Weges.
Bis 2014 haben sich sechs Schwierigkeitsgrade von 0 bis 5 bewährt (plus halbe Grade, wie 2,5). Ab 2015 wurde durch die etwas erweiterten Möglichkeiten mit 50 Millimeter breiten Reifen noch ein weiterer Schwierigkeitsgrad erschlossen. Somit gibt es bisher sieben Schwierigkeitsgrade, die für eine Einschätzung von Cross-Skating-Strecken herangezogen werden können. Plus die halben Schwierigkeitsgrade dazwischen zur noch genauen Beschreibung. Gelegentlich nachzulesende Einteilungen in nur drei Pistenmarkierungen wurden offenbar einfach und ziemlich unkreativ aus dem Skisport übernommen und werden der Cross-Skating Praxis nicht gerecht. Sporträder haben heute ja auch keine Dreigang-Schaltung mehr. Wer mit nur drei Schwierigkeitsgraden wirbt, hat den Sport nie selbst ernsthaft betrieben, zumal Schwieigkeitgrad auch nicht seriös in eine Karte eingetragen werden können. Die Bodenqualitäten verändern sich täglich, mitunter erheblich. Das wissen alle, die häufig mit ihren Cross-Skates unterwegs sind. Wir Cross-Skater unterscheiden unsere Bodenqualitäten sehr differenziert. Gefällegrade, wie auf Skipisten spielen beim Schwierigkeitsgrad nur eine Nebenrolle. Somit bestätigt sich wieder der erste Leitsatz des Cross-Skating Sports: Nur Cross-Skating ist Cross-Skating!
Auf nahezu perfektem Asphalt, kann man problemlos mit Cross-Skates Steigungen von mehr als 10 Prozent Steigung bewältigen. Mit etwas mehr Anstrengung durchaus auch 20 bis 30 Prozent, also alles was als kraftfahrzeugtauglich gilt. Über längere Dauer steigt natürlich die sportliche Herausforderung und cross kann man solche Steigungen sogar völlig vergessen. Mit dem Mountainbike wäre man dann hier eindeutig im Vorteil und dabei gelten Mountainbikes noch nicht einmal als uneingeschränkt geländetauglich.
Ein Waldweg mit mittlerem Schwierigkeitsgrad ist auch von gut trainieren Cross-Skatern kaum länger als einige Minuten befahrbar. Dann häufen sich die Fahrfehler immer mehr bis zum baldigen technischen K.O.. Sehr leichte Fahrerinnen und Fahrer können eventuell die üblichen Grenzen der Schwierigkeitsgrade etwas weiter überschreiten, weil sie auf weichen oder losen Böden weniger einsinken.In Schulungen für Cross-Skating Guides (= Treff-Leiter und Basis-Trainerlizenz) wurde vereinzelt schon das Einschätzungsvermögen für Schwierigkeitsgrade in der Praxis vermittelt. Hier zunächst eine Beschreibung der Eigenschaften der verschiedenen Schwierigkeitsgrade [SG] mit Beispielen.
SG 0: Perfekter glatter und ebener Asphalt mit geringer Rauigkeit.
SG 0,5: Gleicher Asphalt wie SG0, jedoch etwas rauer oder sehr sehr glatter Asphalt, der nur schlechten Stockabstoß ermöglicht. Oder wie SG0, aber etwas wellig.
SG 1: Gleicher Asphalt, wie SG0, jedoch deutlich welliger oder mit kleinen Ausbesserungen. Oder ziemlich rauer Asphalt; sehr harter und feste Feinschotter-Wege; glatter harter Naturboden ohne wesentliche Unebenheiten (so genannte Wald-Autobahnen).
SG 1,5: Unregelmäßiger Asphalt mit häufigem Wechsel der Asphaltqualität oder geschlossene Betonwege. Maximale Empfehlung im Training für Anfänger nachdem sie einige Stunden lang technische Übungen absolviert haben.
SG 2: Sehr rauer Asphalt; normale Feinschotter-Wege; Naturboden mit Restfeuchte; sehr staubiger Boden. Alle Wege ohne auffällige Unregelmäßigkeiten. Maximal empfohlener Schwierigkeitsgrad für Cross-Skating Wettkämpfe. Betonwege mit größeren Fugen zwischen den Platten. Optimaler Schwierigkeitsgrad zum Üben der Cross-Technik für fortgeschrittene Anfänger. Auch für besser Trainierte empfohlener höchster Schwierigkeitsgrad für Langstrecken-Touren.
SG 2,5: Wie SG, nur ausgeprägter. Betonwege mit häufigeren Plattenbrüchen oder mittelgroßen Fugen (bei stärkeren Brüchen/Fugen bis SG 3,5 möglich).
SG 3*: Extrem rauer Asphalt (so genannter Cross-Asphalt). Unebene Feinschotter-Wege/Naturböden; Wege mit etwas tieferem Feinschotter oder Mittelschotter; Wege mit unvermeidbaren Grasnaben; leicht sandiger Boden; Wege mit griffigen Grobschotter Vorkommen. Insgesamt griffige, aber anspruchsvollere Wege. Auf Dauer nur von besser trainierten Cross-Skatern fahrbar.
SG 4*: Schotter-Wege mit teilweise losen Steinen; ziemlich wechselhafte Böden (Härte, Griffigkeit, Unebenheiten); leicht aufgeweichte Böden. Wege mit teilweise mitteltiefem Sand. Höchster Schwierigkeitsgrad für viel fortgeschrittene Cross-Skater, besonders mit schmalen 30-35 Millimeter breiten Reifen.
SG 5*: Losere Schotterwege mit festem Untergrund in der Tiefe; mittelstark aufgeweichte Böden; sehr unebene Wege und Weg mit häufigeren Sandlöchern. Allgemein höchster Schwierigkeitsgrad für 30-35 Millimeter schmale breiten Reifen.
SG 6*: Dieser höchste SG beschreibt alles was über den bisherigen SG 5 hinaus geht, aber von sehr guten Cross-Skatern mit 50 Millimeter breiter Bereifung noch über kurze Strecken fahrbar ist.
* natürlich gibt es zwischen diesen SG auch noch die halben Abstufungen
Diese Einteilung ist nach oben offen, bisher zeigt sind aber noch keine Notwendigkeit der Erweiterung. Man kann sagen, Anfänger können und sollten von allen SG 0 bis 1 wählen. Nach einigen Stunden üben können sie oft auch schon SG 2 fahren, aber sollten längere Fahrten mit dieser Schwierigkeit noch unterlassen.
SG 1 und 2 sind bei routinierten Cross-Skatern auch auf längeren Touren sehr beliebt, weil damit eine angenehme Griffigkeit geboten wird ist, aber der SG noch nicht zu stark ermüdet. Einige Kilometer im SG 3 werden für gut Trainierten auch oft noch auf längeren Touren verkraftet. Auch erfahrene und leistungsstarke Cross-Skater würden kaum freiwillig mehrstündige Touren überwiegend auf Wegen im SG 3 oder höher angehen. Auf wenig bekanntem Terrain sind aber häufig kurze Abschnitte mit SG 4 nicht zu vermeiden, aber noch gut verkraften.wenn danach die Schwierigkeit gleich wieder sinkt.
In Wettkämpfen sollte die Schwierigkeitsgrade unbedingt sehr niedrig gewählt werden, mehrere Schwierigkeitsgrade unter den möglich und regelmäßig trainieren Schwierigkeitsgraden der Teilnehmer. Wenn vor allem sportliche Leistung vergleichen werden, sollen es am Ende, wenn die Fahrtechnik aller nachlässt, die Sicherheit der Sportler nicht durch die Häufung von Fahrfehlern zum Wettkampfende auf’s Spiel gesetzt werden.
Im Training kann man technisch erheblich schwieriger trainieren weil man sich weniger am Leistungslimit bewegt. Damit steht einem eine größere Kraftreserve für unvorhergesehene Belastungsspitzen zur Verfügung, mit der man notfalls Stürze verhindern kann.
Ob Wettkampf, Training oder Tour, der Schwierigkeitsgrad der Strecke sollte immer bedacht werden. Zum konstruktiven Austausch zwischen Cross-Skatern über diese wichtige Streckeninformation wurden die Schwierigkeitsgrade definiert.