Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Sicherheit auf Cross-Skates – Folge 3 – weitere Tipps zur aktiven Sicherheit
Passive Sicherheit ist, wenn’s nicht passiert oder man nichts weiter tut wenn’s schon passiert. Damit ein eventueller Sturz beim Cross-Skating nicht passiert oder dann wenigstens glimpflich verläuft, dazu kann und sollte man natürlich auch seinen aktiven Beitrag leisten.
Soll man Stürzen üben?
Nicht grundsätzlich, denn allein dieses Üben birgt schon ein höheres Verletzungsrisiko, das man nicht eingehen muss. Wer es als sportliche Herausforderung sieht, auch das Stürzen zu üben, kann das tun, das gehört aber nicht in den Bereich der Anfängerübungen. Stürzen mit relativ langen Skates, wie Cross-Skates, an den Füßen und zusätzlich noch die komplizierte Sturzdynamik die durch die Stöcke hinzu kommt, das alles macht es wahrscheinlich, dass man sich beim Üben der Stürze schneller verletzt, als in der Trainingspraxis mit ihren relativ seltenen und glimpflichen Stürzen. Wer in einem Cross-Skating Anfänger-Training dazu angeleitet wird, Stürze auf die Protektoren zu üben, so wie dies seit 30 Jahren für Inliner empfohlen wird, hat den falschen Kurs belegt oder es einen reinen Inline-Instructor, statt eines Cross-Skating Trainers erwischt und sollte den Kurs besser abbrechen. Wir haben hervorragende Bremsen an den Cross-Skates! Wer gut eingewiesen wird kann sich mit ihnen innerhalb von 20 bis 30 Minuten schon sehr vertraut machen. In dieser Hinsicht sind Cross-Skater mehr wie Radfahrer, die sich auf sicheres Bremsen bei gleichbleibender Straßenlage verlassen können. Inliner ähneln dabei eher Schlittschuhen, wo man eher akrobatisches Bremsen üben muss oder es eben orthopädisch anspruchsvoll auf Hintern oder Protektoren tut. Daher es besser ausführlich bremsen üben, bevor man auch nur daran denkt stürzen zu üben. Ganz unter uns: Ich habe auf meinen bisher fast 70.000 km auf meinen Cross-Skates nie stürzen geübt und hatte bei meinen vielleicht sechs bis sieben Stürzen auch immer das Gefühl, was da unglücklicherweise gerade passierte ohnehin nicht geübt zu haben.
Sturzvermeidung
Um gar nicht zu stürzen ist es wichtig, bereits vor dem Losfahren Stabilisierungsübungen durchführt zu haben. Man fährt also nicht gleich los, sondern steht zunächst in vielen sinnvollen Varianten, bis sich allein das sicherer anfühlt. Vorher hat fahren keinen Sinn und es würde nur unnötig gefährlich werden. Diese Stabi-Übungen bleiben auch später wichtig, wenn man schon jahrelang cross-skaten kann. Mit zu diesem statischen Teil der Fahrtechnik gehört auch die Grundhaltung auf den Cross-Skates. Dabei bleiben die Knie beim Rollen, auch beim passiven Rollen bergab und beim Bremsen, immer mindestens leicht gebeugt, um Fahrsituationen ausgleichen zu können. Nur während Pausen, darf man beim Stehen seine Muskulatur von dieser zusätzlichen Aufgabe vorübergehend befreien.
Korrekte Technik
Weiterhin ist die korrekte Technik und hier besonders die richtige Reihenfolge der Bewegungen sicherheitsrelevant. Achtung, es ist nicht immer die gleiche Reihenfolge und Fußhaltung, wie auf Inlinern oder Langlaufskiern. Cros-Skating erfordert eine eigene Technik, die den anderen Sportarten teilweise ähnelt, aber sich in Teilen auch deutlich davon unterscheidet. Hier braucht man Übungszeit und eine erlernte spezifische Wahrnehmung, damit diese Punkte auf Cross-Skates immer angemessen und schnell abgerufen werden können.
Besonders oft sieht man den Fehler des „Anfersens“ der Cross-Skates. Auch in seiner abgeschwächten Form, dann werden sie Cross-Skates mit höherem Hinterrad zum Standbein geführt, ist dieser Fehler immer noch eine der häufigsten Sturzursachen beim Cross-Skating. Seine Ursache liegt in nicht konsequent erlernter Technik oder in einer gewissen Ermüdung (dann sackt das Vorderrad ab) oder in der, nicht immer guten, Grundidee das Inlineskaten nachzuahmen oder „Skilanglauf im Sommer“ zu spielen. Cross-Skating ist Cross-Skating, das gilt auch für seine spezielle Technik
Gewicht dynamisch verlagern
In einem früheren Teile dieses Artikels wurde die Gewichtsverlagerung schon angesprochen. Der Schwerpunkt sollte auf Cross-Skates zwar grundsätzlich immer nur knapp vor der Fese liegen (auch das lernt man nicht bei anderen Sportarten) und sollte sich am Besten gar nicht verschieben. Das kosten aber viel Muskelspannung, Energie und Konzentration. Daher werden viele Cross-Skater den Schwerpunkt immer wieder etwas nach vor wandern lassen. Dann muss aber in allen Situationen, die es erfordern, wie veränderte Bodenverhältnisse, der Schwerpunkt wieder zur optimalen Position wandern. Das muss aktiv erlernt werden, wird dann aber immer mehr zur Routine. Dieser Sicherheitsaspekt kann nicht genutzt werden, wenn man eine Rücklaufsperre oder Klappbindung technisch einsetzen möchte. Sicherer fährt man daher ohne diese Features.
Stöcke
Segen und Fluch gleichzeitig sind die Stöcke der Cross-Skater. Man braucht sie meistens und möchte sie auch unbedingt zur Unterstützung beim Vortrieb einsetzen. Auf keinen Fall darf man sie aber zu weit vorn aufsetzen, ein Fehler, der leider auf sehr vielen Fotos und Videos vom Cross-Skating zu beobachten ist, leider auch von Personen, die versuchen Cross-Skating zu demonstrieren. Aber warum soll man das vermeiden? Man könnte sich doch super damit abstützen! Wie bitte? Mit einem Arm, die Masse des eigenen Körpers gezielt abfangen, wenn man plötzlich stürzt? So haltbares Material, so herausragende akrobatische Fähigkeiten und so eine übermenschliche Kraft in nur einem Arm, dürfe niemand mitbringen. Der Stock könnte brechen, man kann sich außerdem den Stockgriff an einer empfindliche Stelle am Körper abgekommen (Auge, Milz…), man könnte sich fast alles von Handgelenk bis zum Schlüsselbein brechen, wenn man sich versucht abzustützen. Den Stock sollte man, im Falle eines Sturzes, so weil es geht, aus dem Sturzgeschehen heraus halten und nach einer zunächst bestmöglichen Bremsung ein Abrollen mit gebeugtem Arm einleiten. Der Stockgriff bleibt dabei aber ein „Knackpunkt“ für das Daumengelenk, denn wenn man sich auf den Stockgriff stützt, wir es leider häufiger verletzt. Sofern man Stöcke mit Clip-Schlaufen benutzt kann man aber zumindest beim Bergabfahren dieses Risiko vermindern, indem man die Schlaufen ausklickt und die Stockgriffe nur locker in die Hand nimmt. Sollte man stürzen, wirft man dann die Stöcke weit von sich weg.
Wenn man es vermeidet, die Stöcke nach vorn durchzuschwingen und immer leicht nach hinten gerichtet aufsetzt, können sie einem beim Stürzen schon nicht mehr mit dem Griff in Richtung Körper entgegen kommen.
Gute Fahrt!
Wünscht Frank Röder