Cross-Skating gehört zu den relativ leicht erlernbaren Sportarten. Das bedeutet nicht, dass die uns spezielle Bewegungen dieser Sportart in die Wiege gelegt wurden. Wer experimentierfreudig oder mutig ist tut … [Weiter lesen...] about Cross-Skating bei „Null“ anfangen
Startschuss zur Cross-Skating Szene 2.0
Haben wir den Knall nicht gehört? Nein und ein Startschuss war es auch leider nicht. Viel wahrscheinlicher ist die „Blase“ rund um Cross-Skating Sport ziemlich leise geplatzt, von vielen unbemerkt. Trotzdem sollten die Ideen der Cross-Skating Szene 2.0 gerade jetzt durchstarten. Schon 2016 wurden durch den Südhessen Hans-Gunter Müller erste Anregungen zur Weiterentwicklung der Szene 2.0 gegeben. Aber die Szene und auch unsere Gesellschaft sind doch gerade in einer Krise, könnte mancher einwenden. Genau! Und da kommt die Cross-Skating Szene vielleicht noch schwerer wieder heraus als unsere Gesellschaft aus der Corona-Krise. Und schon gar nicht von allein, da sich die Szene nicht auf natürliche Weise, nach einer bestimmten Zeit, eine Immunität gegen ihre Probleme erwirbt. Eine Immunität gegen Weiterentwicklung und Fehlervermeidung scheint sich aber viel mehr bei jenen der Szene aufgebaut zu haben, die versucht haben den Sport möglichst massiv kommerziell für sich zu nutzen, sei es als imaginärer „Global Player“ oder nur nebenberuflich oder als Verein, aber aggressiv gewinnorientiert.
Nichts gegen Kommerz, aber kein Hyper-Kommerz
Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn mit einer guten Idee auch Geld verdient wird, aber es muss immer in fairem Verhältnis bleiben, sowohl für Kunden, wie auch Händler, Dienstleistungsanbieter und Hersteller. Wenn aber das Angebot abnimmt, teilweise qualitativ nachlässt und trotzdem teurer wird, wie es auch Julian Schäfer kürzlich im Artikel 513 vom 1. Dezember 2019l kritisiert hatte, dann könnte eine Blase platzen. Bevor sie sich auch die Cross-Skater Szene ganz auflöst, brauchen wir umsetzbare Konzepte die langfristig funktionieren, aber auch schnell umgesetzt werden müssen. Das soll kein Aktionismus sein, davon haben wir schon genug erlebt, jeder wollte mit seinen aktuellsten, schrillsten oder offiziellsten Angeboten, die Neueinsteiger für sich gewinnen, was mangels langfristiger Handlungsfähigkeit vielfach gescheitert ist. Cross-Skating ist kein Trendsport, keine Welle und auch nichts Neues! Als Trendsport ist der Sport gründlich gescheitert und das ist auch gut so, denn damit wird ihm das Oberflächliche und Sensationelle genommen. Über den Sport ist viel mehr bekannt, als viele glauben. Der Sport ist ausgereift, anspruchsvoll, autonom und keine Teilmenge oder ein Anhängsel anderer Sportarten, schon gar nicht von Saison-Sportarten. Cross-Skating ist erstaunlich unabhängig von Jahreszeiten und von präparierten Pisten, denn man nutzt viele der unpräparierte Wege, die es schon überall gibt.
Die Rolle von Produkten
Produkte spielen zwar eine Rolle, weil man ohne sie keinen Sport betreiben kann, aber man darf sie auch nicht überbewerten. Natürlich würden schon allein ein hochwertiges und langlebiges Einsteigermodell in der 300 € Preisklasse und ein weiteres sehr hochwertiges Modell für die Fortgeschrittenen über schon über 80 % des Marktes abdecken und damit fast alle derzeitigen Hardware-Probleme der Szene mit einem Schlag lösen. Doch was man mit einem Sportgerät macht ist noch viel entscheidender. Damit ist der Stil oder die Fahr-Technik, die man speziell für den Cross-Skating Sport erlernen muss, viel wichtiger als manches Ausrüstungsdetail, das man an seinem Sportgerät womöglich extra bezahlen muss. Die Cross-Skates passen sich praktizierenden Cross-Skater ohnehin oft sehr gut an ihre Bedürfnisse selbst an. Ausgeklügelte Umbauten sind da oft an der Tagesordnung, wenn auch nicht immer zwingend notwendig. Selbstverpflichtend sollten sich aber die Cross-Skate-Benutzer mit dem richtigen Wissen und Können ausstatten. Das ist der Pflichtteil des Sports. Nicht ein bestimmter Kurs oder ein bestimmtes Ausstattungsmerkmal am Cross-Skate ist aber ein Muss, wie man es manchmal liest, das Know-How ist es! Lernen ist ein Muss. Autodidaktisch oder mit kompetenter Hilfe.
Der Autodidakt- ein sturer Idiot oder talentierter Selbstlerner?
Beim autodidaktischen Lernen können gute Unterrichtsmaterialien erheblich helfen. Ebenso beim klassischen „Schüler“, der Cross-Skating zwar von jemand anderem gelernt hat, aber danach seine Fähigkeiten selbstständig weiter ausbauen möchte. Bei einer Anzahl von sicher weniger als eintausend Aktiven in diesem Land, dürfte kaum ein Anfänger zufällig einen sportlichen Mentor in seiner Nähe finden. Und fähige Trainer, also bekannte Fachleute gibt es mit kaum einem Dutzend, noch weniger. Das sollte sich einmal ändern, was auch gut gewesen wäre, ist aber wegen einer kaum durchdachten Herangehensweise, krachend gescheitert. Nur durch Erhöhung der Zahl derer, die sich Trainer – oder so ähnlich – nennen, erhöht sich nicht zwangsläufig die Unterrichtskompetenz oder die spezifische Erfahrung im Cross-Skating.
Produktverkauf und Umsätze allein tragen eine Sportart nicht
Einen der Hauptgründe, warum die Zahl der Cross-Skater seit etwa 2010 wieder abnimmt, sehe ich genau darin. Einige Cross-Skating-Beginner waren sicher didaktisch enttäuscht, kamen kaum weiter, fanden die Kurskosten, für die gebotene Leistung, zu hoch oder fanden keine weiterführenden Angebote. Natürlich wurden auch „Aufbaukurse“ angeboten. Doch schon allein die geringe Nachfrage danach zeigte, dass nur kaum einer von fünfzig, die einen Anfängerkurs absolviert hatten, auch später tatsächlich einen Kurs auf höherem Niveau absolvierten. Die Zahlen sprechen dafür, dass kaum zwei Prozent der Personen, die sich Cross-Skates kaufen auch nach zwei Jahren noch regelmäßig damit fahren. Deswegen sagen Verkaufszahlen von Sportgeräten nur wenig über einen Sport aus, so lange man die Szene nicht intensiv beobachtet. Verkaufszahlen von mehr als 200.000 Cross-Skates seit etwa 2005 bedeuten daher nicht, dass es so viel Cross-Skater gibt. Vielmehr bedeutet es, dass eine vielfach größere Zahl dieser Cross-Skates ungenutzt in Kellern und Garagen steht, als aktuell in den Lagern der Cross-Skate-Händler und -Hersteller.
Der Traum guter Verkäufer ist sicher jedes Jahr mehr und mehr zu verkaufen. Aber unmotivierte Kunden kaufen das gleiche Produkte nicht noch einmal, egal ob es gut oder schlecht ist, sie benutzen es einfach nicht mehr, weil sie nicht gelernt haben wie. Mit dem Neukauf eines vermeintlich besseren Produktes ist es dann aber auch nicht getan. Cross-Skater wird man durch Tun nicht durch Kaufen! Deswegen liegt das weitaus größte Potenzial, die Talfahrt der Cross-Skating Szene aufzuhalten darin, Besitzer von Cross-Skates wieder auf ihrer Sportgeräte zu bringen. Verkäufer werden davon zunächst wenig angetan sein, aber mit einer Szene, die wächst, wird auch langfristig die Nachfrage nach Produkten wieder zunehmen. Und die Aktiven des Cross-Skating Sports waren bisher immer die beste Werbung für den Sport.
„Veteranen“ des Sports reaktivieren?
Aber wie funktioniert Reaktivieren oder Lernen, wenn kein kompetenter Ausbilder in der Nähe ist? Die zu dünne Verbreitung qualifizierter Fachleute kann leider so schnell niemand ändern. Man kommt mittel- bis langfristig ohnehin nur weiter, wenn man den Sport auch allein oder zumindest, überwiegend allein ausüben kann. Wer auf eine Art Gruppenmotivation angewiesen ist, um an einer Sportart dran zu bleiben, wird beim Cross-Skating scheitern. Zu gering ist die Dichte an Gleichgesinnten und weite Wege in Kauf zu nehmen, um sie zu regelmäßig treffen ist ökologisch und ökonomisch unvernünftig. Die Lösung scheint derzeit die Fernbetreuung zu sein, die einen wichtigen Bestandteil der Cross-Skating Szene 2.0 darstellen wird. E-Learning ist ohnehin schon ein sehr beliebtes Konzept. Vereine haben seit den 90er-Jahren fast ausgedient und funktionieren überregional ohnehin so gut wie gar nicht. Sogar Fitness-Studios können keine Mitglieder halten und existieren manchmal nur noch als Umschlagplatz für sonst auf dem freien Markt schwer erhältliche Produkte.
Lernen über Distanz, eine sinnvolle Alternative auch für Anfänger?
Das meiste Fitness-Training findet heute bereits, per Fernkurs, zu Hause statt. Dies spricht ebenso für ein persönlich absolviertes Training bei einem kompetenten Cross-Skating-Lehrer. Es ermöglicht kompetent anzufangen oder konsequent weiterzumachen, unabhängig davon, wo man aktiv ist oder wie dicht Cross-Skater in der eigenen Umgebung gestreut sind. Die Pionier-Jahre dieser Sportart sind schon lange vorbei. Doch durch die, hoffentlich vorübergehende, Schrumpfung der Szene, fühlt es sich für Einsteiger durchaus so an, als seinen sie die ersten, die diesen Sport beginnen. Zum Glück ist es nicht so, denn dann wären noch alle in der Szene ahnungslos. So gibt es aber einen enormen Erfahrungsschatz, der genutzt werden kann. Das Problem, diese Erfahrungen zum Interessenten zu bringen, soll in der Cross-Skating Szene 2.0 mit einer anderen Strategie verfolgt werden. Das erfordert auch eine größere Mündigkeit der Einsteiger, bei der Beurteilung von Angeboten und eine möglichst gute Medienkompetenz. Wie wir alle wissen, ist es im Internet nicht immer leicht, zwischen den Bäumen auch den Wald zu sehen.
Wie man beim Einstieg in den Cross-Skating Sport vorgehen sollte
Der Sport ist zwar anspruchsvoll, aber sehr erfüllend. Es lohnt sich, ihn richtig zu beginnen und danach lebenslang weiter zu betreiben. Am Anfang steht die Selbstanalyse: Was will ich, was kann ich, was erwarte ich, was bin ich bereit zu tun? Wo kann und möchte ich den Sport ausüben? Gibt es in meiner Umgebung geeignete Trainingsreviere? Das kann sogar, in manchen Fällen, davon abhalten Cross-Skater zu werden. Ich hoffe jedoch nicht.
Dann folgt die Analyse des Marktes, sowohl der Produktangebote, als auch der Trainingsangebote: Dafür sollte man sich generell so gut wie möglich über den Sport informieren. Und das bitte nicht nur in einem Shop und bei nur einem Produkthersteller, denn die Darstellungen dort sind, aus verständlichen Gründen, ziemlich einseitig. Oft weiß man dann bald schon bald etwas genauer, was man möchte und braucht. Wo es Produkte gibt verraten schnell die Suchmaschinen des Internets. Auch hier sollte man länger vergleichen und nicht nur die besten und lautesten Platzierungen in den Suchmaschinen beachten.
Wo findet man Wartung und Service? Diese Frage trennt oft die Spreu vom Weizen. Service bietet nicht jeder an oder das Angebot ist schwer nachvollziehbar (ein reines „Ja, wir machen Service“, kann jeder behaupten). Ja, es wurde sogar schon die Fake-Ausbildung einer Online-Shop-Belegschaft „zertifiziert“, durch jemandem, der nicht weiß, wie die wichtigsten Werkzeuge heißen. Das ist ein schlechtes Beispiel für den erwähnten, teilweise unersättlichen, Kommerz rund um unseren Sport.
Grundsätzlich sollte man nicht in Läden kaufen, die keinen Service anbieten, denn wer nur im „Sport-Discounter“ kauft, weil der ein paar Euro billiger ist, entzieht künftigen Serviceanbietern die Lebensgrundlage, was in den letzten Jahren leider sehr oft geschehen ist. Stellen Sie sich darauf ein den Sport viele Jahre lang zu betreiben, da muss man sich auf seine Fachhandwerker verlassen können. Das Problem wurde auch bereits hier publiziert.
Dann stellt sich meist die Frage: Welche Lern- und später Trainingsangebote kann ich nutzen? Und: Welche Medien kann ich für autodidaktisches Lernen heran ziehen? Hier bieten sich Online-Coaching, Personal-Training, E-Books und natürlich ein fundierter Grundlagen-Kurs an. Sofern der Kurs stattfindet. Aktuell fallen ja leider einige aus.
Dann sollte man sich einen Handlungsplan erstellen: Soll ich kaufen oder kann ich eventuell sogar leihen? Es gibt dazu seltene, aber interessante Angebote, die allerdings Präsenz vor Ort erfordern. Nicht jeder hat das Glück solche Angebote in der Nähe zu finden. Es gibt ein sehr sinnvolle Idee, den Sport kennenzulernen, ohne zu viel zu investieren: Das Start-Coaching. Nach einem Grundlagen-Kurs, werden Lern- und Trainings Angebote, eine Art von betreutem Treff mit Cross-Skate Verleih angeboten. Das sind Bezahl-Treffs, die allerdings erheblich mehr bieten als nur eine unbetreute Teilnahme mit eigenem Material. Bei diesen Angeboten wird noch gezielt geübt und die Trainingsbelastung gezielt gesteigert. So gesehen sind sie dann ihr Geld wert. Die Teilnehmer können ihre Fortschritte so lange mit überschaubaren Kosten ausbauen, bis sie den Schritt zum Kauf einer eigenen Ausrüstung wagen. Es ist vergleichbar mit einem Personaltraining, nur erheblich günstiger, kann aber natürlich nur von qualifizieren Personaltrainern angeboten werden. Dann können sie an den kostenlosen, den echten, Cross-Skate-Treffs teilnehmen, deren Schwerpunkt das Training und die regelmäßige, gegenseitige Motivation dazu sind. Das Konzept ist auch hier unter Konkret V erläutert. Treffleiter, die Geld für Treffs im eigentlichen Sinn verlangen, haben die Idee der Sport-Treffs nicht verstanden und trainieren nicht aus Sportlichkeit, sondern um ihre Zeit finanziell zu vergolden.
Bald stellt sich dann, für den fortgeschrittenen Beginner, die Frage. Wer berät mich bei meiner weiteren Vorgehensweise? Cross-Skating ist in diesem Punkt, zum Glück, ziemlich unproblematisch. Wenn man es nicht völlig falsch beginnt oder gesundheitlich vorbelastet ist, kann man sich kaum überlasten. Wer aber Gelenk- oder Rückschmerzen bekommt, macht fast immer etwas falsch und sollte Fachbetreuung suchen. Ein guter Trainer, der dann auch ein angepasstes Trainings- und Übungsprogramm erstellt, ist dann eine sinnvolle Wahl. Trainer, die sich moralisch so nennen dürfen, kennen die wesentlichen orthopädischen und medizinischen Probleme und können Trainingspläne darauf abstimmen. Diesen Plan einzuhalten ist dann die Aufgabe des Sportlers selbst, eine gelegentliche Nachkontrolle, die Aufgabe des Trainers.
Erst wenn man sich fahrtechnisch sicher fühlt und eine ausreichende Ausdauer erreicht hat, wird es sinnvoll sich einer Trainingsgruppe anzuschließen. So weit ist man oft schon nach einigen Stunden. Wer sich allein wohl fühlt oder keine passende Gruppe findet (Anmerkung: nicht jede Gruppe passt) kann aber auch sehr gut weiter allein trainieren. Vielleicht findet man sporadischen Anschluss zu anderen Cross-Skatern bei Touren, die etwas länger sind als das tägliche Training. Sich nur gelegentlich zu treffen kann auch ganz schön sein.
Wer sehr regelmäßig fährt sollte überlegen einen lokalen Cross-Skate-Treff anzubieten. Besonders, wenn man regelmäßig am gleichen Wochentag zur gleichen Zeit auf den gleichen Strecken unterwegs ist, kann man auch gleich einen Treff anbieten. Die Erfahrung zeigt aber, dass man sich von vornherein darauf einstellen sollte, dass man allein startet (wie sonst ohnehin) und es einfach nur als unverbindliche Bereicherung sehen sollte, falls doch jemand teilnimmt. Man kann auch Treffs „auf Abruf“, bzw. Anruf, anbieten, dann können Zeiten und Treffpunkte auch kurzfristiger variiert werden.
Langfristig sollte man sich unbedingt Trainingsziele setzen. Das kann ein Trainingsplan sein, den man erfüllt oder die Teilnahme an Touren oder Wettkämpfen sein. Man kann es auch einfacher halten und sich touristische Ziele suchen. Da Cross-Skating anstrengend ist trainiert man mit Cross-Skates auch dann, auch wenn man nicht ständig exakte biometrische Protokolle seines Tagesablaufs führt. Die Trainingsaufzeichnungen kann man also relativ locker handhaben, Hauptsache man kommt raus. Wenn der Trainer eine gelegentliche Leistungsüberprüfung fordert oder man selbst wissen möchte, wo man steht, bieten sich auch virtuelle Wettkämpfe an, die seit Corona wieder mehr gefragt sind. Vom ungewöhnlichen Wettkampfmodus abgesehen, sparen solche Wettkämpfe einige Probleme und Nachteile herkömmlicher Wettkämpfe gänzlich ein. Kostengünstiger sind virtuelle Wettkämpfe ohnehin, da sie in der Regel kostenlos sind. Und der Benefiz-Aspekt geht auch nicht unter, da bei virtuellen Wettkämpfen fast immer für einen guten Zweck gesammelt wird, was sicher oft besser ist, als Geld in dunkle Kassen verschwinden zu lassen. Als Idee werden diese Wettkämpfe sicher einen festen Bestandteil der Cross-Skater Szene 2.0 bilden.
Lernen aus der „Geschichte“?
Die Sportart Cross-Skating hat zwar zur Zeit eine verschwindend geringe öffentliche Aufmerksamkeit, da sie aber schon länger existiert, kann der Sport von dieser Erfahrung erheblich profitieren. Besonders in den Jahren 2004 bis 2007 den „Renaissance Jahren“ der damals schon mehr als 110 Jahre alten Sportart, gab es einige sportartspezifische Untersuchungen, Projekte und sogar Publikationen, die aber kaum bekannt sind. Doch schon davor wurden in den 1990-Jahren Erfahrungen in den verwandten Sportarten Moderner Biathlon und Nordic-Blading (Nordic-Skating ist der Sport auf dem Eis, deswegen „nordic“) gesammelt, die in den Wissenspool des Cross-Skating Sports einfließen konnten. Auch was die Trainingssteuerung betrifft ist man schon recht weit, auch wenn dies noch oft ignoriert wird oder als unnötig abgetan wird. Ja, ja, dilettantisches Training von halben Anfängern an den Sportler gebracht, ist ja so viel besser, als sein Gehirn mit sinnvoller Planung zu belasten. Sorry, diesen sarkastischen Satz konnte ich mir nicht verkneifen. Ich vertrete nach wie vor die belegbare Meinung, dass man in den meisten etablierten Sportarten noch erhebliche Potenziale an Trainingsreizen und an Verletzungsprophylaxe mobilisieren kann, wenn man gezielt zusätzliche Trainingseinheiten mit Cross-Skates absolviert. Auch die Belastungssteuerung ist, nach einem absolvierten Grundlagen-Training, sehr unkompliziert. Die Trainingseffizienz das Cross-Skatings ist bekanntermaßen phänomenal. Ich strebe allerdings nicht mehr an, diese Vorteile dem Leistungssport aufzudrücken, dann einige Anfragen bei Hochschulen wurden nicht oder negativ beantwortet. In der Cross-Skating Szene 2.0 möchte ich die Vorteile dem Breiten- und Gesundheitssport besser nutzbar machen. Auf den Leistungssport pfeifen wir in dieser Hinsicht, weil er kostenaufwändig „gefüttert“ werden möchte ohne eine fairer Gegenleistung zurückzugeben.
Auch von der Corona-Krise kann die Cross-Skating Szene 2.0 einiges lernen. Weite Wege einzusparen, kann auch Lebensqualität bedeuten. Da die Sportler ohnehin sehr verstreut auf der Welt sind, wird auch der Fernunterricht erheblich an Bedeutung gewinnen. Dazu werden auch Service-Workshops auf Distanz gehören, damit sich lernwillige Sportler auch technisch mehr selbst helfen können. Virtuelle Wettkämpfe wurde ja bereits erwähnt und werden sicher auch ihrer Freunde bekommen. Klassische Vereinsarbeit mit Cross-Skates wird weiterhin schwer bleiben, wie die Praxis gezeigt hat, und hat langfristig sicher nur regional eine Chance. Zumindest, was die Vereinsarbeit im gemeinnützigen Sinne betrifft. Als Lobby-Clubs setzten sich ja leider in den letzten Jahrzehnten viele Vereine als Steuersparmodelle immer mehr durch und stellten damit die Vereinsidee in Frage. Die Szene 2.0 dürfe sich daher von dieser Vereinsidee klar distanzieren. Die genannten Ansätze werden sicher manchen bisherigen Profiteuren des Sports weniger Einkünfte bringen, weil sie so nicht denken oder profitieren können, aber die Sportler und den Sport dürfte es weiter bringen.